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Von den obigen Beispielen dürfte es hervorgehen, dass die
Sprossung in der Lebensgeschichte der Farngamophyten von sehr
grosser Bedeutung ist. In Kultur gehaltene Gamophyten, die einen
freien Platz und genügendes Licht erhalten, zeigen im allgemeinen
erst nachdem sie ein beträchtlicheres Alter erreicht haben, eine
Neigung zur Sprossung. Es ist als oh die Polarität des
Pflanzenkörpers allmählich abgeschwächt worden wäre. Die bei solchen
Gamophyten entstehenden Sprosse sind meistens randständig und
nehmen ihren Ursprung aus mehreren Randzellen zusammen (Fig.
8, 9, Taf. 11).
In der Natur aber tritt die Sprossung oft aus ganz anderen
Gründen auf, d. h. sie wird von rein mechanischen Beschädigungen
veranlasst. Selbstverständlich wird dabei die Polarität in der
Pflanze oder den Pfla’nzenteilen aufgehoben, diese Veränderung
wird aber hier, wie mutmasslich bei kultivierten Exemplaren, aus
inneren Ursachen nicht herbeigeführt, sondern ist alls eine direkte
Reaktion gegen äussere Einflüsse aufzufassen. Wenn z. B. ein
einschichtiges Stück losgerissen wird, so kann dasselbe noch der
Ursprung zahlreicher, neuer Gamophyten werden. Die Polarität
ist in einem solchen Stück völlig aufgehoben, und jede Zelle
besitzt die Fähigkeit, einen neuen Spross zu liefern (Fig. 3, rechts).
Die Sprossung kann sowohl auf der Ober- als Unterseite von
statten gehen, und an lose liegenden Teilen wird es gewöhnlich
eine Flächensprossung, da die Randzellen meistens beschädigt sind.
Dass grössere, befruchtete Gamophyten eine grössere Neigung zur
Ausbildung fädiger Sprosse besitzen sollten, wie es Dodel-Port
nach Goebei. (I, p. 473) anzunehmen scheint, kann ich nicht
bestätigen. Die verschiedenartige Ausbildung der Sprosse schreibe
ich den Belichtungsverhältnissen zu, wofür ja u. a. meine Befunde
bei Asplenium trichomanes einen Beleg zu liefern scheinen. Sobald
eine einzige Zelle das Initium einer neuen Pflanze wird, ist auch
sie betreffs der Entwicklungsmöglichkeiten mit einer Spore völlig
gleichgestellt, und die Spore kann ja entweder in ein mehr oder
minder langlebiges Protonerna heranwachsen, wie ich u. a. für
l’teridium aquilinum gezeigt habe (Lagerberg I, |>. 5, Fig. 7, 8,
Tal I) oder unmittelbar zur Flächenbildung schreiten.
Die Mehrzahl der oben erwähnten adventiven Sprosse haben
übrigens ein Verhalten gezeigt, das eine Berücksichtigung erfordert.
Es muss sofort aulfallen, dass sie eine beträchtliche Grösse
erei-chen können, ohne Rhizoide zu bilden. So sind z. 15. die in Fig.
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