- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 2. 1908 /
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in gleich langer Zeit durchmachen; sind die Lebensbedingungen für
die Individuen verschieden, so werden auch die Verstärkungsperioden
verschieden lang, und der Blüteparallelismus zwischen den
Individuen wird gestört. Alle Blüten an einem und demselben
Individuum sind indessen ständig denselben äusseren Verhältnissen
ausgesetzt, weshalb die Gleichzeitigkeit der Blütenentfaltung bei
demselben Individuum nie gestört wird. Auf dieselbe Weise Iässt sich
vermutlich das oft angeführte, aber bisher nicht erklärte Verhältnis
bei den Marica-Arlen deuten, dass nämlich alle Exemplare derselben
innerhalb eines gewissen Gebiets an denselben Tagen blühen. Diese
Pflanzen besitzen ja gleichfalls in Wickeln sitzende Blüten.

Die genannte Gleichzeitigkeit der Blütenperioden ist natürlich von
grosser Bedeutung bei der Pollenübertragung. Im Bau der Blüte
linden sich Charaktere gemischt, die sowohl auf Entomophilie als
auf Anemophilie und auch Autogamie hinweisen. Für die
erstgenannte spricht die weissleuchtende Farbe besonders der
Kronenblätter und der scheibenähnlichen Konnektiven (s. Fig. 4) sowie
ferner ein starker Blütenduft. Für Anemophilie spricht dagegen
der Mangel von Honig im Verein mit einem glatten, staubähnlichen
Pollen, ferner die pinselförmige Narbe und die Beweglichkeit der
Staubbeutel (sie sind mit einem Gelenk an dem Staubfaden befestigt),
wodurch tatsächlich bei dem geringsten Windhauch der Pollen
umherstäubt. Es scheint mir daher, als wenn die Pollenübertragung
mit dem Winde so gut wie unausbleiblich wäre. Ob ausserdem
eine entomophile vorkommt, muss durch Studien in der freien
Natur entschieden werden.

Das grösste Interesse bietet die Entwicklung der Staubfäden dar.
Nachdem die Blüte einige Stunden offen gewesen, beginnen jene in
ihrem oberen Teil sich zu krümmen und oft mehr oder weniger
spiralig zusammenzurollen (Fig. 4). Hierdurch wird der Staubfaden
verkürzt, und da das Einrollen nach unten zu weiterschreitet, wird
der Staubbeutel in die Blütenröhre heruntergezogen; unterdessen
krümmt sich der Griffel (Fig. 5) so, dass die Narbe schliesslich
zwischen die Staubbeutel zu liegen kommt. Bei dem nun
stattfindenden Schliessen der Blüte werden die Narbenpapillen und die
Antheren zu direkter Berührung mit einander zusammengepresst.
Die ganze Erscheinung scheint mir nur als eine Reserveeinrichtung
für Autogamie, falls die Allogamie nicht zustandegekommen ist,
gedeutet werden zu können.

Das Einrollen der Staubfäden beruht auf einer eigentümlichen

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