- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 6. 1912 /
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Die komplementäre chromatische Adaptation.

Gaidukov hat nachgewiesen, dass Oscillarici sancta und 0.
cal-dariorum, wenn sie in verschiedenfarbigem Licht kultiviert werden,
ihre Färbung verändern. Die Farbenveränderung hängt von der
Farbe des einwirkenden Lichtes ab, und zwar so, dass diese
Cyanophyceen in rotem Licht grünlich werden, in gelbbraunem blaugrün,
in grünem rötlich, in blauem braungelb. Fie Farbe verändert sich
demnach in dem Sinne, dass sie mehr und mehr komplementär zu
der Farbe des einwirkenden Lichtes wird. Nach Vorschlag von
Prof. Engelmann nennt Gaidukov diese Erscheinung die
komplementäre chromatische Adaptation.

Den Vorgang dieses Prozesses konnte Gaidukov nicht gut
erklären (vgl. Gaidukov, 1906, S. 3). Die Farbenveränderungen erklären
■sich aber ganz einfach durch das Verschwinden und Wiederauftreten
eines oder der beiden wasserlöslichen Chromatophorfarbstoffe, des
Phykocyans und des Phvkoerythrins; vielleicht kann bisweilen auch
eine Vergrösserung der Menge gelber Farbstoffe und eine
Verminderung der Chlorophyllmenge mitwirken. Dass diese Erklärung
richtig ist, dürfte daraus hervorgehen, was schon oben hinsichtlich
des Vorkommens von Phykoerythrin und Phykocyan bei
Oscillarici caldariorum gesagt worden ist (vgl. Kylin 1911, S. 113 und
Magnus und Schindler 1912, S. 319).

In der Literatur begegnet man oft Angaben, die darüber
berichten, dass die verschiedenen Florideen hinsichtlich ihrer Farbe sehr
unähnlich sein können, und dass eine und dieselbe Floridee ihre
Farbe im hohen Grade verändern kann. Die ursprüngliche, mehr
weniger lebhaft rote, purpurrote oder rotviolette Farbe verblasst,
und die früher so schön gefärbten Algen zeigen jetzt nur eine schwach
rötliche Farbe, welche sich schliesslich ins Rötlichgelbe,
Grünlichgraue, Gelbgrüne, Strohgelbe, Goldigbräunliche, Braungelbe
verändert. Alle diese Erscheinungen werden von Gaidukov als
chromatische Adaptionen gedeutet, und überhaupt kann eine rote oder
blaugrüne Alge ihre Farbe nicht ändern, ohne dass Gaidukov in
dieser Erscheinung eine chromatische Adaption erblickt.

Nach dem, was ich schon früher hinsichtlich der Farbe der Flo
rideen gesagt habe, werden diese Farbenveränderungen von der
Zerstörung des Phvkoerythrins (und des Phykocyans) verursacht.
Die Zerstörung des Phykoerythrins scheint oft von einer Vermehr-

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