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Kern entlassen» aber erst nachdem der Kern ein Ruhestadium
passiert hat. Es besteht in dieser Beziehung kein Unterschied
zwischen Rhodomela virgala und Delesseria sanguinea.
In der Spermatienbildung besteht aber ein Unterschied zwischen
Polysiphonia und Rhodomela einerseits und Delesseria anderseits.
Bei der letzteren Art wird nämlich nur ein Teil des Inhalts des
Spermatangiums zu einem Spermatium umgebildet, bei den ersten
zwei Arten entsteht das Spermatium aus dem ganzen Inhalt des
Spermatangiums.
Zum Schluss nur einige Worte über die Entlassung der Spermatien
beziehungsweise die Abschnürung der Spermatangien. Hinsichtlich
älterer Literaturangaben sei auf ÖLTMANNS (1904, S. 668) hingewiesen.
Nach SvEDELIUS soll das Spermatium von Delesseria »als ein
nackter, nur durch eine plasmatische Hautschicht begrenzter Kör-
per» entlassen werden. Auf dieselbe Weise findet meiner Meinung
nach die Entlassung der Spermatien bei Rhodomela statt. Es scheint
mir aber nicht unmöglich, dass das Spermatium sich schon vor der
Entlassung mit einer zarten Wand umgeben könnte. Nach der
Entlassung wird eine Membran früher oder später gebildet, und es
ist ja nicht undenkbar, dass die Wandbildung schon vor der Ent-
lassung begonnen hätte. Dies ist aber nicht mit Sicherheit zu ent-
scheiden. Im diesem Zusammenhang möchte ich aber darauf hin-
weisen, dass sich die Karposporen und die Tetrasporen schon vor
der Entlassung mit einer Zellwand umgeben, die nichts mit der
Wand des Karposporangiums bezw. Tetrasporangiums zu tun hat.
Yamanoucnı behauptet, dass das entlassene Spermatium von Polysi-
phonia violacea eine dünne Wand habe, welche von der Wand des
Spermatangiums herrühre (a thin wall derived from the mother cell).
Diese Behauptung wird von SvEpELıus (1912, S. 255) so gedeutet,
dass das ganze Spermatangium als solches als Spermatium abgelöst
würde; sie kann aber auch auf eine andere Weise gedeutet werden.
Es wäre je nicht unmöglich, dass die »dünne Wand» des Sperma-
tiums nur eine zarte, innere Schicht der ganzen Spermatangien-
wand darstelle, dass aber die Hauptmasse der Spermatangienwand
zurückgelassen würde. Mit dieser Erklärung sind wir, scheint es
mir, zu der Ansicht zurückgekommen, dass die Wandbildung
des Spermatiums schon vor der Entlassung begonnen hätte. Die
dünne Wand wäre nichts anderes als die schon vor der Entlassung
gebildete Spermatien wand, die eigentliche Spermatangienwand bliebe
beim Entleeren des Spermatangiums an der Mutterpflanze sitzen.
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