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der Teilprozesse zurückzuführen. Wenn man z. B. ein tätiges Meri-
stem der Einwirkung von Chloroformdämpfen aussetzt, so wird die
Tätigkeit des Plasmas gelähmt. Die Polplasmen, bezw. Plasmazentren,
für deren Entstehen ein lebhafter innerer Stoffwechsel Vorbedingung
ist, verschwinden dabei und damit wird das äquatoriale Anhäufen
der Chromosomen und ihre Wanderung nach verschiedenen Seiten
in der Anaphase unmöglich gemacht. Die Folge davon sind mehr-
kernige Zellen und Kerne mit überzähligen Chromosomen usw., wie
STRASBURGER, NEMEC u. a. gefunden haben (vgl. unten).
Aber nicht nur die Vorgänge im Plasma werden beeinflusst, son-
dern auch für die im Kern sich abspielenden Prozesse sind Anasthe-
tica unvorteilhaft. Ich habe gefunden, dass nicht nur das Spirem
ein abnormes Aussehen annimmt, indem Segmentationen und An-
schwellung der Chromosomenbänder eintreten, sondern in den
präspirematischen Stadien wird die Zahl der Karyotinelemente,
Karyosomen, vermehrt, so dass die Interphasen eine sehr grosse
Anzahl von Karyosomen aufweisen können. Zum Teil kann dieses
abnorme Aussehen der Interphasen wohl darauf zurückgeführt wer-
den, dass die Kerne didiploid sind, aber meiner Meinung nach
kommt wenigstens ebenso häufig eine Rückdifferenzierung der
Spiremkerne vor, indem die karyotinsynthetisierenden Prozesse auf-
hören und autolytische Vorgänge einsetzen.
Von ebenso grosser Bedeutung wie Experimente mit anisthetisie-
renden Stoffen sind Versuche mit verschiedenen Temperaturen und
Eingipsen für das Studium des Ineinandergreifens der verschiedenen
Vorgänge bei der Karyokinese.
Gipst man eine Wurzel von Vicia faba ein, so dauert das Wachstum
zunächst fort. Allmählich wird es langsamer, um endlich zu er-
löschen. Die Zellteilungen werden im Verlauf von einigen Tagen
immer spärlicher und bleiben in einer Woche ganz aus. Die Zellen
halten eine gewisse Minimumgrösse ein, die nur unbedeutend klei-
ner wie die normale ist. Ich habe nicht gefunden, dass die Kern-
teilungen fortdauern, nachdem die Zellwände entspannt sind und
kann somit die gegenteiligen Angaben Horres !) nicht bestätigen.
Ein gewisses Wachstum einiger Zellen wird wohl dadurch ermóg-
licht, dass andere weniger widerstandsfähig sind, eine geringere
osmotische Kapazität besitzen und somit kollabieren.
In Wurzeln, die eine Woche eingegipst waren und dann in FLEM-
1) Uber den Einfluss von Druckwirkungen auf die Wurzel von Vicia faba. Disser-
tation. Bonn 1901.
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