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Die beschriebene Entwicklung der Pollenkörner ist eine sehr
eigentämliche, wenn auch nicht völlig einzigdastehende. GUIGNARD
(9) und ANDREWS (7) beschreiben nämlich einen fast gänzlich über-
einstimmenden Entwicklungsgang bei den Pollenkörnern von Ma-
gnolia-Arten. Ihre reifen Pollenkörner sind aber frei. Dasselbe gilt
jedoch auch von den meisten anderen Anonaceen. Man kann zögern
welchem Pollentypus, ob dem Monokotyledonen- oder dem Dikotyle-
donen-Typus, man solche Fälle zuzählen soll. Sie stellen gewisser-
massen einen Zwischentypus dar. GUIGNARD (9, S. 200) meint, dass
sie dem Monokotyledonentypus näher stehen. In dieser Auffassung
stimme ich ihm unbedingt bei. Eine simultane Teilung ist es je-
denfalls nicht.
Das Vorkommen eines derartigen Typus bei Magnoliaceen und
Anonaceen ladet zu einigen phylogenetischen Betrachtungen ein.
Besonders in einer nach verschiedenen Richtungen hin so stark vari-
ierenden Familie wie derjenigen der Anonacen muss man frei-
lich die Möglichkeit berücksichtigen, dass auch andere Typen vor-
kommen können. Dürfen wir aber nur annehmen, dass die ge-
fundenen Erscheinungen in engeren Verwandtschaftskreisen konstant
sind, so sind gewiss derartige mögliche Abweichungen von geringerer
Bedeutung.
Die völlige Übereinstimmung zwischen so nahe verwandten Pflanzen
wie den Magnoliacen und Anonaceen hinsichtlich eines Merkmales,
durch welches sie von allen anderen untersuchten Angiospermen ab-
weichen, kann ja nicht befremden. Anderseits deuten die bisheri-
gen Untersuchungen darauf hin, dass die wenigstens während der Ent-
wicklung vorhandene Fächerung der Pollensäcke der Anonaceen sich
den Magnoliaceen gegenüber als ein Familienmerkmal erweisen
wird.
Es ist, im allgemeinen angenommen worden, dass der sukzessive
Teilungstypus der Pollenmutterzellen phylogenetisch älter sei als
der simultane. Von diesem Gesichtspunkt aus könnte man mit
LuBIMENKO und MAIGE (13, S. 445) den Magnolia-Typus als ein
auch phylogenetisches Übergangsglied betrachten. Diese Auffassung
scheint mir aber nicht völlig stichhaltig. Man kann sich ebenso
wohl eine Entwicklung in entgegengesetzter Richtung vorstellen.
Eine Abstammung der Dikotylen von Monokotylen wird bekannt-
lich als kaum möglich betrachtet. Dagegen lassen sich diese aus
jenen ohne gróssere Schwierigkeiten herleiten. Die Vorfahren der
Monokotylen hat man dabei unter den Polycarpicae zu suchen. In
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