- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 9. 1915 /
30

Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

DER EINFLUSS DES STANDORTES AUF CIRSIUM ACAULEL.
ZUSAMMENFASSUNG.

Im Jahre 1897 wurde ein normales Exemplar von Cirsium acaule
L. in den Garten meines Elternhauses (Västergötland, unweit der
Stadt Lidköping) eingepflanzt. Die Pflanze wurde in einen beschatte-
ten, etwas feuchten, bemoosten Grasboden versetzt. Während der
ersten Jahre schien die Pflanze zu verkümmern, indem nur eine
schwache Blattroselte entwickelt wurde. In den folgenden Jahren
aber lebte die Pflanze wieder auf, und bald kam dann auch die
erste Inflorescenz auf einem etwa dm.-langen Schafte zum
Vorschein. Die Farbe der Blumen war nun hellrot. Indessen
schien die Pflanze immer besser zu gedeihen. Nach 17 Jahren be-
findet sie sich jetzt in voller Kraft und hat ein Aussehen, das aus
dem Bilde (Seite 25) hervorgeht. Der verzweigte Stamm, der mehrere
Köpfchen trägt, erreicht eine Länge von 0,5 m., die längsten Blätter
sind 4 dm. lang. Die Blumen sind jetzt weiss mit einem sehr schwachen
rötlichen Anstrich. Im allgemeinen sind die xerophilen Charaktere
verschwunden, die Pflanze ist eine Schattenform geworden, ist aber
als solche nicht verkümmernd, sondern hat sich dem neuen Stand-
orte vollkommen angepasst Die Form ähnelt auffallend der
Hybride Cirsium acaule x oleraceum. Dies Verhältnis könnte als ein
Observandum für die Bestimmer der oft zweifelhaften C. acaule-
Hybriden gelten.

Aus dem Versuche nebst Beobachtungen in der Natur geht her-
vor, dass Cirsium acaule v. caulescens eine Standortsform ist, die
infolge äusserer Verhältnisse ihr Aussehen allmählich annimmt.
Der Verf. ist geneigt die caulescente Form von Cirsium acaule der
von Primula acaulis gleichzustellen. Die Letztere, die von DE VRIES
als eine Mutation (»systematischer Atavismus») aufgefasst wird,
könnte in derselben Weise gebildet sein, obwohl die äusseren Fak-
toren nicht direkt nachweisbar zu sein scheinen. Die acaulen For-
men der typisch caulescenten‘ Pflanzen sind wahrscheinlich auch
oft zufolge äusserer Faktoren gebildet. So findet man bei uns
Androsace septentrionalis f. acaulis gewöhnlich nur auf Kalkboden.
Sämtliche Beobachtungen stimmen den Verf. zu der Ansicht, dass
der Mutationsbegriff auf acaule Pflanzen und ihre caulescenten For-
men wenigstens im allgemeinen nicht angewendet werden kann.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Jun 15 00:10:54 2024 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/svbotan/9/0056.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free