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Christliche Abscbiedsrede
der nunmehr wohlseligen Matronen
Fr. Chriflthui Weberi*,
an dero hochbetrubte Kinder,
der seiig Verstorbenen zum schuldigen Angedenken am Tage
ihrer Beerdigung als den 2 Janii Anno 1695.
ie, wenn ein Waodersmann, 6afd nass voo vielem Regen,
Bald darch der Sonnen Qluth erbitzt ond matt gemaeht,
Auf stejler Felsen Hob dnrch ungebåhnten Stegen
Den Weg bi» auf dio letat verdriesaiicb durchgebracbt»
Nicht ängslig nicht bestörzt noch saumeod sicb verwsilet,
Indem er in der Näh sein Vaterland erblickt*
Die letete Herberg, grosst, ana der er fertig eilet,
Bis ihn nach vieler Angst gewonschte Rob erqoickt
So freodig, so getrost, mit so vergnogtem Hersen
Gab aocb die wehrte Frao der Erden gote Nacht,
Die Frau, die micb zur Welt mit so viel herben Schraerzen,
Als ich mit Herzens Leid sie beut zu Grabe bracht,
Ihr Geist, der nunmehr baid dem Himmel zuzoreisen
Sich recht gefassl gemacht ond in Bereitschaft bielt,
Liess mit der theureu Kost des Lebens sich bespeisen,
Bevor der nahe Tod dem Herzen zugezielt.
Draof liess ihr biasser Mond ons deotlich gnog vertiebmen,
Uns, die ihr Abschiedsgross aofs heftigste betrobt:
Geliebte, weil wir uns zuni Scheiden itzt beqoåmeo,
Ists nöthig, eb der Tod sein grimmes Recht aosobt,
pass icb, wie mir zu Muth euch mundlich mög erklåren,
Und wie ichs lange schon den Gliedern angemerkt,
Es konne dieser Leib nicht in die Länge wåhren,
Docb wie das Fleisch verfiel, so blieb der Geist gestårkt.
Wie oftmals fiel mir ein, wenti ich die dorre Waden,
Pie abgefleischte Arm und kranke Brast besah,
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