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Poetischer Versuch
auf das hohe Namens-Fest
Ihro Königl. Majest, zu Schweden,
Carl des Zwölften.
1715.
Das Wollen ist zwar gut; doch zürnet, Freunde, nicht
Wann mir auf diesen Tag ein reifer Vers gebricht,
Um unsern grossen Carl nach Wunsche zu erheben;
Denn wer vermag ihm wol ein würdig’s Lob zu geben?
So gross sein Helden-Ruhm, muss meine Ohnmacht seyu;
Wem starrt das Auge nicht bey solchem Götter-Schein
Von seiner Tapferkeit, die alle Noht bezwinget,
Die, selber ungebeugt, den Feind zu weichen dringet,
Der läng8t-gefühlte Schlag’ im Voraus zitternd scheut,
Wenn Carl, entblösst vou Volk, auch ohne Waffen, dreut?
Von seinem grossen Muth, der niemals unten lieget,
Dadurch er sich den Feind und das Geschick besieget;
Von seiner Gottes-Furcht, der stets der Himmel hold,
Die reiner als die Pracht von dreyer Cronen Gold,
Die Seine Scheitel erbt, noch mehr verdient zu tragen.
Diess und weit mebres noch entschloss ich mich zu sagen;
Mein Kiel schreibt aber nicht so, wie ich wünschen kann.
Ich rief Apollo zwar um Hülf* und Beystand an;
Doch diesen gibt er nur dem Kern von seinen Söhnen,
Den jüngst Minerve* selbst mit Lorbeern wollen krönen.
Thalia gönnte mir auch keinen holden Blick;
Verweg’ner, sagte sie, weich schamroht nur zurück 1
Den Geist vergnüge sich bewundernd das zu lieben,
Was zween aus unsrer Zal auf deinen Held geschrieben.
Doch gab sie mir zuletzt noch diesen Seufzer ein :
Ach mögte, wie sein Ruhm, auch Carl unsterblich seyn!
*) Die Gräfinn von Löaenhaupt, welche den Hm Prof. Richey
mit einem Poéten-Kranze beschenket.
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