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Schuldiges Beyleid
über
das früzeitige Absterben
des erstgebohrnen und einzigen Töchterleins
S. T. Herrn
Barthold Heinrich Brockes,
abgestattet
von der Teutsch-übenden Gesellschaft,
und
mit Beybehaltung der Reim-Schlüsse,
beantwortet.
: 1715.
Herrn Brockes zartes Kind, an dem mit Lust zu lesen
Ein lebend Eben-Bild der Mutter Schönheitz-Pracht,
Sieht mit dem Morgen-Roht die Dämmerung der Nacht
Und horet auf zu seyn, kaum da es was gewesen.
Wie gleicht dem schnellem Blitz solch Anmuhtz-voller Schein
Und muss, was angenem, zugleich hinfällig seyn?
Ja! Diesen Schmuch missgönnt der Himmel unsYer Erden;
Drum must ein Engel-Bild so früh ein Engel werden.
Antwort.
Dein sinnreich Trost-Gedicht hab’ ich mit Lust gelesen;
Dein aufgeweckter Geist, der Wörter Schönheits-Pracht,
Sind mir ein heller Stral in meiner Trauer-Nacht
Und für mein Leid ein Trunk aus Lethens Fluss gewesen.
Wer deine Gaben kennt und ihren Wunder-Schein,
Und nicht darob erstaunt, kann nicht vernünftig seyn.
Ganz Schweden wünscht nebst uns, du mög’st zum Nutz
der Erden,
So spät als möglich ist, ein Himmels-Bürger werden.
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