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All’ unsre Wissenschafft ist Suchen sonder Finden
Und kan den Abgrund nicht der Heimligkeit ergründen.
Ob unser Vorwitz schon in GOttes Rath einguckt,
So ist er dennoch blind und, wie er ist, verrückt.
Verbleibet unserseits also das allerbeste,
. Dass wir mit Glauben, GOtt, an dir uns halten feste
Und thun was uns gebührt, ein jeder nach der Pflicht,
• Und trauen so auf dich mit starcker Zuversicht;
Betrachtend stets dabey, dass, was hier angefangen,
Das muss durch Zeit und Tod zur Nichtigkeit gelangen:
Ein wolgebildter Mensch, der Erden schönste Frucht,
Er wolle oder nicht, folgt seiner Jahre Flucht.
Drumb gib, dass ich die Welt nicht gar zu lieb gewinne,
Noch mir von ihrem Garn selbst-eigne Stricke spinne:
♦
Gib aber, dass mein Sinn mit dem sey wol vergnügt,
Was deine Gnade mir wil haben zugefügt. *
Wenn ich auch kommen soll zu keinem höhern Stande,
So hilff nur, dass ich nicht mir leben muss zur Schande.
Erhalte meinen Fuss auf deiner rechten Bahn,
Dass er nicht werde irr durch einen falschen Wahn;
Dass ich mein Hertze nicht durch Sicherheit verhärte,
Erhebend Himmels-hoch was von geringem Werthe,
Noch das mein blödes Hertz in diesem Schatten-streit
Verliere Muth und Trost durch die Kleinmüthigkeit.
Verleihe mir, mein GOtt, bedürfftig Krafft und Stärcke
Zu allem meinem Thun, zu allem meinem Wercke;
Zu dienen dir uq£ mir und meinem Vaterland,
Nach aller Mügligkeit in dem Beruff und Stand.
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