Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur Kenntnis einiger Indianerstamme des Rio Madre de Dios-gebietes. Von Erland Nordenskiöld.
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EINIGE INDIANERSTÄMME DES RIO MADRE DE DIOS-GEBIETES. 297
lassen es dann einige Zeit im Rauche des Feuers hängen. Auf
diese Weise können sie Fleisch und Fisch mehrere Tage
aufbewahren. Ohne das Fleisch zu rösten und zu räuchern, hält es
sich wenigstens in der Regenzeit nicht länger als einen Tag.
Krankheiten. Ihre Gehässigkeit und die oft halbrohe
Nahrung machen sie natürlich oft krank. Als ich bei den Atsahuaca
war, hatten sie Dysenterie. Eine Frau, die an dieser Krankheit
litt, versuchten sie auf die Weise zu heilen, dass ihr nackter
Körper mit einer stark brennenden nesselartigen Pflanze (Urera sp.)
gepeitscht wurde. Als dieses nichts half, stieg ihr Månn ziemlich
vorsichtig auf ihre verschiedene Körperteile, offenbar um das Bose
auszutreiben. Dass sie dort Dysenterie hatten, war nicht
merkwürdig, denn sie holten ihr Wasser von demselben Ufer, wo sie ihre
Bedürfnisse verrichteten. Befällt eine Krankheit einen Stamm,
verbreitet sie sich auf schreckliche Weise.
Sämtliche diese Indianer halten ihre Körper sehr rein, indem
sie täglich baden. Wenn sie aus dem Walde nach einem Fluss
kommen, waschen sie sich immer die Fusse. Sie pflegen die Nägel
an den Zehen mit grosser Sorgfalt. Wunden verbinden die
Atsahuaca gut mit Lianen und Bast. Auch diese Indianer leiden stark
an einer schlimmen Hautkrankheit. Es sind eitrige Geschwüre, die
sich über den ganzen Körper verbreiten, und nach welchen die
Haut, wenn sie geheilt sind, widerlich blaugrau wird. Dass sie
Läuse haben, habe ich nicht gesehen. Wenn sie einander im
Kopfe krauen, geschieht dies, um Zecken zu finden. Die
Atsahuaca haben Kämme (Fig. 15), die Tambopata-Guarayo schlagen das
Haar ganz einfach mit einem Stäbchen aus. Sie jucken sich nicht
hin und her so, wie ein weisser Mensch zu thun pflegt, sondern wie
ein Affe oder Hund stossweise von einer Seite. Durch Jucken
übertragen sie natürlich die genannte Hautkrankheit von einem
Körperteil auf den ändern.
Der bei einer Menge Indianerstämme vorkommende Brauch
mit einem Faden Arme und Beine zu umbinden, kommt hier auch
vor. Besonders fest geschnürt habe ich nicht gesehen. Ich habe
diesen Brauch nur bei Frauen beobachtet (s. Fig. 17), möglich ist
jedoch, dass ich mich getäuscht habe, und dass es auch zuweilen
bei Männern vorkommt.
Tod u. s. w. Ich will hier das wenige, was ich über die
Ansichten der Indianer in dieser Beziehung weiss, erwähnen. Einem
Ymer, fcoj. 21
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