- Project Runeberg -  Ymer / Årgång 25 (1905) /
296

(1882)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur Kenntnis einiger Indianerstamme des Rio Madre de Dios-gebietes. Von Erland Nordenskiöld.

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296 ERLAND NORDENSKIÖLD.

Sie sammeln auch Honig ein. Aus dem mit Samenmehl
vermischten Wachs des Nestes einer kleinen schwarzen Biene bereiten
die Atsahuaca ein saures Getränk, das, sauber zubereitet, gar nicht
ungeniessbar wäre. Nach Cipriani1 bereiten die Yamiaca ein
gärendes Getränk aus Bananen.

Sie essen den ganzen Tag, vor allem Bananen, die sie ganz oder
beinahe reif rösten. Wenn sie geröstet sind, klopfen sie sie auf die
kleine Mahlsteine, damit sie schnell kält werden. Die
Tambopata-Guarayo rösten alles oder kochen die Nahrung höchstens in den
obengenannten Bambusgliedern in Dampf und essen die Nahrung
oft roh oder halbroh und lassen sich nicht Zeit zu warten, bis sie
fertig ist. Die Atsahuaca und die Yamiaca kochen, wie erwähnt,
zuweilen die Nahrung. Das geht so zu, dass sie alles, was da ist,
in den Kessel werfen. So sah ich, wie die Atsahuaca z. B. eines
Tages eine Suppe aus Affe, nicht abgewaschenen Camotes und
gemahltem Mais zubereiteten. Salz kennen sie nicht. Die Frauen
kochen oder rösten die Speisen, die Männer rösten sie
ausschliess-lich, wie bei den Bakaïri1. Sie essen jedoch von den Speisen, die
ihnen die Frauen kochen. Männer, Frauen und Kinder essen
zusammen. Es ist nicht ungezogen, in Gegenwart Fremder zu essen.
Gewöhnlich, ja sogar höflich ist es, seinem Nachbar einen Bissen
von der Banane oder süssen Kartoffel, die man gerade isst,
anzubieten und, wenn diese heiss ist, aus Fürsorge, dass der Amiko
sich nicht den Mund verbrenne, erst darauf zu spucken.

Wird ein Tier getödtet, so wird alles, sogar die Därme
gegessen. Diese werden jedoch, bevor sie geröstet oder gekocht
werden, ausgespült. Alle sich eignenden Knochen werden auf dem
Mahlsteine zerquetscht, um das Mark herauszunehmen. Ein langer
Knochen wird stets verschiedene Male zerquetscht. In ihren
Kehrichthaufen dürfte man niemals einen ganzen Markknochen finden.
Im allgemeinen sind es die Kinder, die die Knochen zur
Herausnahme des Markes quetschen, sie bekommen solche nähmlich von
den Älteren, nachdem sie diese ordentlich abgenagt haben. Bei den
Yamiaca und den Atsahuaca habe ich gesehen, dass sie, wenn sie
grosse Fänge gemacht haben, verstehen, das Fleisch mehrere Tage
lang aufzubewahren. Über dem Feuer wird ein Gerüst gebaut und
das Fleisch oder die Fische darauf geröstet und geräuchert. Sie

1 Cipriani, Vias del Pacifico, S. 176.

2 Vergl. K. v. d. Steinen, Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens, S. 215. Berlin
1894

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