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(1882)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur Kenntnis einiger Indianerstamme des Rio Madre de Dios-gebietes. Von Erland Nordenskiöld.

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EINIGE INDIANERSTÄMME DES RIO MADRE DE DIOS-GEBIETES. 3 I I

mir Feuer. Sie schenkten uns dann Bananen u. s. w. Bei meiner
Ankunft bekam ich gleich ein Halsband aus Affenzähnen, was
eine feine Aufmerksamkeit war, da sie nämlich gehört hatten,
dass ich bei den Yamiaca nach solchen gefragt hatte. Als der
Häuptling ins Lager kam, bekam er von mir Geschenke und
schenkte mir dann Pfeile und einen schönen Federschmuck.
Natürlich erhielten alle reichliche Geschenke; besonders waren ihnen Messer,
Mundharmonikas und buntes Zeug willkommen. Hier verstand man
sich nicht auf Tauschhandel, d. h. Tausch einer Sache gegen eine
andere, sondern nur auf Geschenke und Gegengeschenke. Es passte
sich nicht, nein zu sagen, wenn ich eine Sache wünschte, und um
das Verschenken von Gegenständen zu vermeiden, auf die sie
besonderen Wert setzten, versteckten sie sie. Das thaten auch die
Tambo-pata-Guarayo. In richtig guten Esssachen, wie Camotes, waren die
Atsahuaca geizig. Sie gaben uns davon ungefähr mit demselben
Enthusiasmus, wie ein Kind seiner liebsten Tante etwas von seinem
Kuchen giebt.

Keiner von diesen Indianer sagt etwas, das durch »danke»
übersetzt werden könnte. Sie grüssen niemals, indem sie etwa die
Hand reichen, sondern sie nicken bloss stumm mit dem Kopf. Alle
di^se Indianer redeten uns, wie genannt, mit Amiko an. Die
Atsahuaca nannten mich jedoch meistens miquia = du, was bei ihnen
neben mina (mia) das gewöhnliche Anredewort ist. Brüder nennen
einander dort mama. Beim Geschenk- und Tauschhandel sollen
die Frauen stets ihren Anteil erhalten. Diesen gehören offenbar die
Hausgeräte, die sie verfertigt haben. In Bezug auf Artefakte ist
alles Privateigentum, nichts gemeinsam für den Stamm.

Der Grund, warum ich bei diesen Stämmen nicht länger blieb,
als ich es that, war der, dass sie sich verpflichtet fühlten, gastfrei
zu sein, aber auch sehr deutlich zu erkennen gaben, dass sie es
für unpassend hielten, wenn der Gast allzu lange von ihrer
Gastfreiheit Gebrauch machte.

Männer, Knaben und die kleinen Mädchen bei den Atsahuaca
kamen, besonders abends, in meine Hütte zum Besuch. Die Frauen
dagegen blieben fern. Ebenso bei den Tambopata-Guarayo. Die
Konversation drehte sich hauptsächlich um die von uns mitgebrachten
und ihnen neuen Gegenstände, sowie um die jedesmalige Jagd. Die
verschiedenen Schüsse wurden eifrig diskutiert.

Alle diese Indianer erwiesen sich uns gegenüber sehr ehrlich.
Als ich mit einigen Tambopata-Guarayo an einer Hütte vorbei kam,

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