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Spuren einer eigenen Muskulatur im Mitteldarm kommen
ebensowenig bei Nectonema wie bei den Nematoden vor. Ob das Fehlen der
Muskulatur im Yorderdarm bei Nectonema ein primäres oder ein
sekundäres Merkmal ist, kann dagegen unmöglich entschieden werden.
Ehe ich den Darmkanal verlasse, muss ich vielleicht an die feinen
Cuticularrohre erinnern, die in den Oesophagus münden. Diese deuten
vielleicht an, dass auch Nectonema einst Schlunddrüsenzellen besessen hat.
8) Geschlechtsorgane. Hier haben wir eine Reihe bemerkenswerter
Abweichungen. Ich denke hiebei zunächst an die Teilung in Ovarium,
Ovidukt, Uterus und Vagina bzw. Samenleiter, Samenblase und Ductus
ejaculatorius bei den Nematoden. Dazu kommen die Copulationsorgane,
Chitinstacheln, bei den Männchen. Hingegen findet sich bei Nectonema
ein einfacher Bau der Geschlechtsorgane, der vermutlich primär ist.
Von geringer Bedeutung scheint es mir zu sein, ob die Gonaden
einfach oder paarig sind, da bei den Nematoden beides vorkommt.
Während der männliche Geschlechtsapparat meistens einfach ist, ist hingegen
der weibliche mit Ausnahme der Vagina paarig. Ich kann nur glauben,
dass die Paarigkeit bei den Nematoden ein primäres Merkmal ist, da
voneinander abliegende Formen, wie einerseits Mermis und Paramermis,
anderseits eine grosse Anzahl freilebender Genera (Dorylaimus, Trilobus,
Oncholaimus u. a.) doppelte männliche Geschlechtsorgane besitzen. Dass
die Vagina unpaarig ist, kann keinen entscheidenden Grund gegen diese
Auffassung bilden, da es sich um eine distale Partie handelt, von der
man annehmen kann, dass sie sekundär entstanden sei.
Unsere Kenntnisse der Gonadenverhältnisse bei Nectonema ist noch
sehr unvollständig. So weit sie aber reicht, bietet sie keinen Anlass,
in bezug auf diese tiefgehende Differenzen zu sehen. Nach Ward haben
wir es bei N. agile mit Gonaden von einfacher Beschaffenheit zu tun.
Keine Andeutung einer Paarigkeit wird erwähnt. Doch dürfen wir das
Vorkommen einer solchen keineswegs als ganz ausgeschlossen betrachten.
Was wir hingegen sicher wissen, ist, dass die männlichen
Geschlechtsorgane bei N. melanoceplialmn paarig gebaut sind. Nierstrasz’
ausführliche Beschreibung sowie seine jedoch leider schematischen Figuren lassen
in diesem Punkt keinen Zweifel aufkommen.
Auch in bezug auf die weiblichen Geschlechtsorgane bewegen wir
uns auf etwas unsicherem Boden. Ward, der Einzige, der vollständige
Weibchen untersucht hat, sagt über diese (p. 176): “The body of the
female ends (Fig. 10 und Plate IV, Figs. 56, 57) as already mentioned,
in a sliglit bulbous enlargement with a central opening. “ Aber dies
belehrt uns nicht darüber, wie die hier von mir beschriebenen Ovarien
sich öffnen. Ward hat nämlich keine Ovarialwände beobachtet, sondern
sagt irrtümlicherweise, dass die Eier in der Körperhöhle liegen. Es ist
daher leicht erklärlich, dass er keine “internal organ connecting with
the opening“ gefunden hat.
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