- Project Runeberg -  Zoologiska Bidrag från Uppsala / Band IV. 1916 /
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(1911-1967)
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nutzt, wie es wahrscheinlich auch mit den kammförmig gezähnelten
Klauen bei den Pontocyprinen (Fig. 12 c) der Fall ist. Überhaupt ist die
spezielle Anwendung des Putzfusses und die hiermit zusammenhängende
verschiedene Ausbildung desselben noch nicht aufgeklärt.

Die älteren Ostracodenforscher, ausser Rehberg, der es als
Sinnes-(Gehör)organ auffasste, deuteten dieses Beinpaar als ein Stützorgan für
die Eier oder die in dem Brutraum sich entwickelnden Jungen. Im Jahre
1870 suchte F. Müller in einer Abhandlung über der Cypridiniden zu
beweisen, dass es als Reinigungs- oder I’utzfuss Verwendung fand, und
dieselbe Vermutung war schon 1854 von Zenker betreffs der Gypriden
ausgesprochen. Die Behauptungen dieser Forscher haben später
Anerkennung gefunden, und ich habe auch selbst ein wenig die Verhältnisse
studiert. Ich bin dabei zu der Überzeugung gekommen, dass der
Putz-fuss hauptsächlich das Reinigen der Körperseiten und der Innerlamellen
der Schalen ausfuhrt und zwar besonders beim Fressen, wo er in
ungewöhnlich lebhafter Bewegung ist. Ich habe die Tiere in verschiedenen
Zuständen untersucht; da aber der Putzfuss ziemlich klein und fast immer
innerhalb der Schalen gelegen ist, wird es nur in einzelnen Fällen und
mit Tieren, die ziemlich durchsichtige Schalen haben, möglich die
Wirkungen dieses Beinpaares näher zu erkennen. Als ich ein oder einige
Tiere in eine kleine Schale setzte, wo z. B. ein toter Wurm lag, stürzten
sie fast sogleich auf denselben los. Auch noch lebende Tiere werden,
wie ich gesehen habe, nicht von diesen kleinen Räubern verschont. Unter
dem Mikroskop konnte ich jetzt, z. B. bei jungen Candona-Arten, welche
ziemlich durchsichtig sind, das Fressen studieren und die Funktionen der
Extremitäten hierbei beobachten. In beständiger Bewegung waren da
die Mandibeln und Maxillen, auch die ersten Thoracalbeine, und die 2.
Antennen und 2. Thoracalbeine, mit welchen sich das Tier an seiner
Beute festklammerte. Ab und zu konnte ich dann auch sehen, wie der
Putzfuss nach hinten ausser der Schale schlug um sogleich wieder zu
verschwinden. Wenn ich bei günstiger Gelegenheit das Tier von unten
betrachtete, sah ich, wie der Putzfuss die Körperseiten sehr energisch
bestrich und auch oft nach vorne zur Mundgegend und Atemplatte sich
bewegte. Ich war, als ich dies zum ersten Mal beobachtete, erstaunt
über die grosse Beweglichkeit dieses Beinpaares, indem es nicht nur nach
vorne und hinten, sondern auch nach den Seiten sehr gewandt beinahe
wurmartig bewegt wurde. Die Funktion besteht, glaube ich, darin, dass
es, nach vorne schlängelnd, die beim Fressen umhergeworfenen
Nahrungsteilchen nach hinten mit sich führt um sie nachher aus den Schalenraum
nach aussen zu schieben, und es scheint dieser Anwendung sehr gut
angepasst zu sein. Auch sei bemerkt, dass die Cypridin, wenigstens
die Süsswasserformen, besonders von toten, oft in Fäulnis begriffenen
Tieren und verwesten Pflanzen zu leben scheinen, weshalb es beim Fressen
natürlich schwer zu vermeiden ist, dass Teile der Nahrung zwischen den

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