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Berücksichtigen wir die embryonalen Verhältnisse, so kommen wir
zu denselben Schlussfolgerungen. Wie aus der Figur 14 hervorgeht, ist
die Übereinstimmung dieses Beinpaares in seinem ersten Auftreten bei
verschiedenen Ostracodengruppen sehr gross. Sowohl bei höheren und
niederen Cypriden als auch bei den Nesideiden, Cytheriden und
Halo-cypriden ist es ein nach unten und hinten gerichteter stummelförmiger
Anhang. Doch ist es bei den Halocypriden etwas abweichend, und noch
mehr gilt dies von den Cypridiniden, wo es zuerst als ein nach oben
gerichteter Anhang auftritt.
Bei den Podocopa aber verhält es sich während seiner ersten
Ausbildung ungefähr gleich, indem es gegliedert wird, ohne seine Stellung
zu verändern. Erst in den späteren Entwickelungsstadien wird es mehr
nach hinten und schliesslich nach oben gerichtet, nämlich bei den Formen,
wo es als Futzfuss dienen soll. Auch ist es den beiden vorhergehenden
Beinpaaren gleich, sowohl in seinem ersten Auftreten wie auch in der
Streckung und Gliederung, und das alles trotz der später eintretenden
Spezialisierung und des verschiedenen Aussehens.
Die wichtigsten Punkte dieser Besprechungen können also
fol-gendermassen zusammengefasst werden. 1) Das letzte, siebente, Beinpaar
ist bei den am höchsten stehenden Formen am meisten verändert und
am besten als Putzfuss ausgebildet. Eine Ausnahme macht doch die
Gruppe Nesideidœ-Cytheridœ. 2) Nur bei den niederen Formen ist dieses
Beinpaar auch als Bein anwendbar. Bei den Cytherelliden und Polycopiden
fehlt es vollständig. 3) In der Embryonalentwickelung tritt es bei allen
in den ersten Stadien untersuchten Ostracoden, mit Ausnahme der Familie
Cypridinidce, als eine beinförmige, mit den vorderen Beinpaaren mehr
oder weniger übereinstimmende Bildung auf.
Die Auffassung Müller’s von diesem Beinpaare bei den
Stammformen als einem Putzfuss von Cyprklen-Typus, dürfte also
wahrscheinlich nicht aufrecht erhalten werden können.
Meines Erachtens kann man also nicht, wie es Mülleu tut, sagen,
dass die Ausbildung des Beinpaares bei den Nesideiden-Cytheriden
ein Aufgeben der ursprünglichen Funktion, nämlich als Putzfuss, ist,
sondern sie haben niemals eine solche Entwickelungsbahn betreten, sich
vielmehr statt dessen in der gewöhnlichen Beinform so viel als möglich
vervollkommnet. Die Übereinstimmungen dieses Beinpaares bei den
Podocopa und den Myodocopa sehe ich also nicht als alte, ererbte
Er-kentnisse an, sondern als Konvergenzerscheinungen, hervorgerufen durch
Veränderung der biologischen Funktion des Beines.
Nach dieser Abschweifung zur Erläuterung der Phylogenie des
letzten Beinpaares kehre ich zur Hauptfrage zurück und werde nun
zunächst die verschiedenen Punkte rekapitulieren. Doch möchte ich zuvor
noch eine weitere Eigentümlichkeit besprechen, nämlich das
Copulations-organ bezw. das Vas deferens. Auch hierin zeigen die Typen ganz ent-
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