Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Der Pantopodenschnabel.
Im vorhergehenden Kapitel berichtete ich über die Innervation des
Schnabels und über die Tatsachen im Bau des Nervensystems, die darauf
hindeuten, dass das obere Schnabelantimer paarig angelegt war und
einem besonderen praecheliceralen Körpersegment angehörte, wie auch
über die Ursachen warum ich der Meinung war, dass die ontogenetische
Entwicklung des Schnabels als eine abgekürzte aufzufassen sei. Sind
demnach gewisse Stadien in der Schnabelentwicklung vermutlich
übersprungen oder undeutlich geworden, so besagt ja dies, dass die Aussicht
durch embryologische Untersuchungen über die Bildung des
Pantopoden-schnabels Klarheit gewinnen zu können, sehr klein oder gar nicht
vorhanden ist. Es muss ein anderer Weg gesucht werden, und ein solcher
stände ja offen, wenn es gelänge den Pantopodenschnabel mit einem
anderen Arthropodenschnabel, dessen Entwicklung bekannt wäre, zu
homo-logisieren. Alle diesbezüglichen Versuche sind indessen resultatlos
geblieben, und der Pantopodenschnabel bildet noch wie vorher ein Organ “sui
generiswie Dohbn ihn bezeichnete. Es erübrigte also nur, zu
versuchen eine Homologie zwischen den einzelnen Antimeren des
Pantopo-denschnabels und Körperteilen anderer Arthropoden zu finden. Und als
ich einigen Einblick in den Bau des Nervensystems des Schnabels
gewonnen hatte, gelangte ich zu der Überzeugung, dass das obere
Schnabelantimer der Pantopoden mit dem bei einigen Arachnoiden oder
Arachnoidenlarven unter der Bezeichnung “rostrum“ auftretenden Organ
homolog sei.
Das Rostrum der Arachnoiden ist nach seiner Anlage paarig
[nach Mc Clendon (1901) u. a. m.], und die Anlagen der beiden Seiten
werden durch die embryonale Mundeinbuchtung von einander getrennt
(Textfig. 20). Das Rostrum wird dadurch unpaarig, dass die ursprünglich
seitlich gestellten Teile dorsal von der Mundöffnung zusammenschmelzen,
wenn diese während der Embryonalentwicklung eine immer ventralere
Lage einnimmt (Textfig. 21). Das Rostrum wird von einem paarigen
Zentrum im Gehirn innerviert. Dieses Zentrum, = dem von Saint Remy
so genannten Rostralganglion, liegt zwischen dem Chelicerganglion und
dem Gehirnabschnitt, dem Vorderhirn, das die Augen innerviert. Bei
Embryonen z. B. von Skorpionen ist das Rostralganglion
verhältnismässig selbständig (Textfig. 22), aber bei Imagines der meisten
Arachnoiden ist es mehr oder weniger zwischen benachbarten Nervenzentren
eingekeilt und sogar teilweise mit diesen verschmolzen. Nach Police’s
Skorpionuntersuchungen 1905 ist doch, auch bei Imagines, für das
Rostrum ein inneres und für die Cheliceren ein besonderes, und zwar
äusseres Paar nervöser Zentren im Gehirn vorhanden.
Das Rostrum wird vom Rostralganglion innerviert, jedenfalls scheint
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>