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ist es ja klar, dass, wenn eine Art überhaupt in einer arktischen Gegend I
soll existieren können, sie dort ursprünglichere biologische Gewohnheiten
haben muss. Die Art mag da eurytherm sein oder stenotherm,
ursprünglich arktisch, alpin oder mitteleuropäisch, alt oder jung als Art. Anstatt
wie z. B. Ekman (1904, S. 148) von dem von ihm sorgfältig
untersuchten und diskutierten Bylolhrephes longimanus zu sagen: “Die
ursprünglichere .Organisation der nördlichen Formen beruht darauf, dass diese
unter ursprünglicheren äussern Bedingungen leben als die südliche Form“,
muss man, scheint es mir, sagen, dass B. longimanus unter den äusseren
Verhältnissen, die in seinem nördlichen Verbreitungsgebiet herrschen,
sich nicht so weit von seiner ursprünglichen Organisation hat entfernen
können, wde dies in südlicheren Gegenden möglich gewesen ist. Die Art
kann deshalb gut eine südliche gewesen sein.
Man meint ferner, dass eine Art, die in arktischen Gegenden
luxu-riierender ist, ursprünglich arktisch sei. Dies kommt nun in
bedeutenderer Grösse, einer grösseren Anzahl Eier in jedem Wurf usw. zum
Ausdruck. Hierbei dürfte die Grösse als das Bedeutsamste anzusehen sein,
da die übrigen luxuriierenden Züge, wie Eianzahl usw., in einem mehr
oder weniger direkten Zusammenhang mit dieser stehen. Kann nun nicht
aber diese bedeutendere Grösse als eine Anpassung angesehen werden,
eben um eine grössere Anzahl Eier in jedem Wurf zu ermöglichen? Nur
hierdurch kann vielleicht der Bestand der Art. der durch die
Einschränkung der Eiwürfe gefährdet worden war, sichergestellt werden.
Anpassung und Auslese also oder m. a. W. sekundäre anstatt
ursprünglicher Züge. Da man ausserdem nicht weiss, welche Rolle die durch
die arktischen Verhältnisse hervorgerufene Ausmerzung eventueller
Nahrungskonkurrenten, Feinde usw. spielt, ist es geboten, sich vorsichtig in
diesen Fragen zu äussern.
Dass z. B. Temporalvariation, Vertikalwanderung usw. bei den
Beständen einer Art, die in temperierten, nicht aber in arktischen
Gegenden leben, vorkommt, kann offenbar nur bei der Diskussion der
Entstehung dieser Erscheinungen und nicht bei der Entscheidung der hier
fraglichen Probleme verwendet werden.
Als sicheres Zeichen für die Entscheidung darüber, ob eine Art
ursprünglich arktisch oder nördlich ist, scheint mir demnach nur ihre
gegenwärtige Verbreitung übrig zu bleiben. Und dies nur unter der sehr
ungewissen Voraussetzung, dass die Art präglacial ist und dass die
Milieuausprüche der Art sich seit der präglazialen Zeit nicht geändert
haben.
Die Bezeichnung ursprünglich arktisch oder nördlich bezieht sich
also im Grunde auf nichts anderes als gewisse Tatsachen betreffs der
gegenwärtigen Verbreitung einer Art. Die scheinbare und bill’ge
Tiefsinnigkeit dieses Ausdrucks macht ihn jedoch sehr ungeeignet dazu, etwas
so Einfaches wie dies zu bezeichnen, das durchaus nicht der zweifelhaften
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