- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång II. 1915 /
221

(1914-1935)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

LEBENSNACHRICHTEN ÜBER LÜBECKER DRUCKER DES 15. JAHRH. 221

dieselben omegaartigen Strichlagen aufweise, wie sie den besseren
Holzschnitten des Mohnkopf dru ekers eigentümlich seien.

Seelmanns Theorie ist namentlich von Isak Collijn in Zweifel gezogen
worden : er ist der Meinung, dass der Unbekannte nicht nur Buchdrucker
und Verleger, sondern ’ganz sicher ein auch in literarischer Hinsicht
bedeutender Mann’ gewesen sei, der allerdings aus rein technischen Gründen zu
Matthäus Brandis in engen Beziehungen gestanden habe, vermutlich derart,
dass dieser ihm sein typographisches Material veräussert und eine Zeit lang
in seinen Diensten gewesen sei,1

Eingehend mit der Person des Lübecker Unbekannten hat sich
neuerdings der Berliner Gymnasial-Prof essor Hermann Brandes beschäftigt, und
zwar in der Einleitung seiner 1914 erschienenen, Dat Narrenschyp von Hans
van Ghetelen benannten Ausgabe des 1497 aus der Mohnkopfdruckerei
hervorgegangenen Narrenschiffs, einer erweiterten niederdeutschen Nachdichtung
der bekannten gleichnamigen Dichtung des Sebastian Brant.

Im Anschluss an Seelmanns Ausführungen findet der Herausgeber
zunächst die engen Beziehungen des Matthäus Brandis zur Mohnkopfdruckerei
dadurch bestätigt, dass die von ihm 1485 gedruckte erste Ausgabe des
Luci-darius dieselben Lettern aufweist wie fünf in die Jahre 1488—1493 gehörige
Erzeugnisse der Mohnkopfdruckerei, und dass ein eigens für den Lucidarius
gefertigter Holzschnitt die schon erwähnte omegaartige Strichelung des
Erdbodens zeigt, wie sie für eine Anzahl Holzschnitte der Mohnkopf drucke
charakteristich ist.

Für die Beurteilung der Art der Beteiligung des Matthäus Brandis an
der Mohnkopfdruckerei geht der Herausgeber von den Beobachtungen aus,
dass der Verfasser der aus ihrer Presse hervorgegangenen Werke mit den
technischen Einzelheiten des Druckereibetriebes genau vertraut gewesen ist,
und dass ferner in diesen Drucken in auffallendem Masse die Neigung zu
Tage tritt, auf andere, von derselben Druckerei in den Verkehr gebrachte
Schriften empfehlend hinzuweisen; er folgert hieraus, dass solche Äusserungen
schwerlich auf verschiedene Autoren zurückgehen, sondern gleich den
betreffenden Schriften wahrscheinlich einer und derselben Feder entflossen sind.
In dieser Annahme wird er durch die Wahrnehmung bestärkt, dass den
niederdeutschen Mohnkopfdrucken bestimmte, den übrigen damaligen Lübecker
Werken fremde mundartliche Eigentümlichkeiten gemein sind, von denen ein

1 Isak Collijn, Ett studiebesök i Lübecks Stadt-Bibliothek ; in: Allmänna Svenska
Boktryckareföreningens Meddelanden, 1907, S. 316 ff., und Lübecker Frühdrucke in der
Stadt-bibliothek zu Lübeck; in: Zeitschr. d. Ver. f. Lüb. Gesch., 9, S. 322 ff.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 16:08:43 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/bokobibl/1915/0233.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free