- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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NEUE FUNDE VON PROBEDRUCKEN DES LUKAS BRANDIS IN LÜBECK 95

Rostocker Universitätsbibliothek besitzt nicht weniger als 29 Bände, die nach
eigenhändigen Einträgen in allen von diesem Stenhop illuminiert sind, was
Kohfeldt auf die blauen und roten Anfangsbuchstaben bezieht, während er
die schönen mehrfarbigen Hauptinitialen und Randverzierungen einem
Künstler von Beruf zuschreiben möchte.

Dass auch der Strassburger Drucker Adolf Rusch Beziehungen zu einem
Lübecker Buchbinder Hans Byss hatte, wissen wir aus der von Karl Dziatzko
in seinem Aufsatz »Der Drucker mit dem bizarren R»1 abgedruckten
Urkunde vom 11. Februar 1478. Byss war damals schon verstorben, er kann
demnach als Binder unsrer Biblia nicht in Betracht kommen. Der rührige
Geschäftsmann Rusch wird aber nach Byssens Tode die Verbindung mit
Lübeck, die so guten Absatz im Norden und Osten versprach, nicht
aufgegeben und seine Bücher bei einem anderen Buchbinder jener Stadt haben
binden lassen. Die ganze Art des Einbands und die verwendeten Stempel,
auf die ich später noch zu sprechen komme, erweisen mit Sicherheit die drei
Bände als Erzeugnisse einer Lübecker "Werkstätte, und ein handschriftlicher
Eintrag im ersten und im dritten Bande zeigt zum Überflnss, dass auch der
erste Besitzer ein Lübecker war. Der Vermerk lautet mit Auflösung der
Abkürzungen :

Dominus Adolphus Greuerade de Lubeca pie defunctus legauit in
testamento suo Ottoni vamme Mere de Wesalia hunc librum et
plures Anno domini 1501. Cuius anima requiescat in pace.

Der Vorname Adolf oder Alf kommt im 15. Jahrhundert im »Lübeckischen
Urkundenbuche » bei Mitgliedern der angesehenen Familie Greverade
ziemlich häufig vor. Ein Ratsherr Alf Greverade ist nach gütiger Mitteilung des
Staatsarchivs in Lübeck, dem ich die folgenden Angaben über Lübecker
Personen und Sachen verdanke, im Jahre 1481 gestorben. Der Erblasser
dürfte der gleichnamige Sohn seines schon 1468 oder 1469 verstorbenen
Bruders, des Kaufmanns Heinrich Greverade und dessen Ehefrau Windelke
Paulsen gewesen sein, der nach den im dritten Bande der »Bau- und
Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck» (1920), S. 144 mitgeteilten
urkundlichen Nachrichten am 19. September 1477 zusammen mit seinem
älteren Bruder Heinrich vom Rate der Stadt für mündig erklärt worden ist,
also damals das 25. Lebensjahr gerade überschritten hatte. Er war
Kaufmann und zusammen mit seinem Bruder Inhaber der Lübecker Wechselbank.

1 Samml. bibliothekswiss. Arbeiten, H. 17 (1904), S. 15-16.

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