- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIV. 1927 /
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(1914-1935)
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DIE ILLUSTRATIONEN IN GUSTAF VASAS BIBEL____________103

Reformationsjahrhunderts, mit der Sichtung der verschiedenen an der
Aus-fuhrung beteiligten Hände und der Feststellung der Beziehungen von
Originalen, Kopien, freien Nachahmungen, känn manche Klärung auch in die
Frågen der Herkunft und Entstehungszeit ohne nähere Angaben erschienener
und undatierter Drucke, sowie in solche der Beschaffung von Druckermaterial
und der Verbindungen der Drucker untereinander bringen. Georg Richolffs,
des Druckers von Gustaf Vasas Bibel, Riihrigkeit zeigt sich in der
Vielfältig-keit des von ihm zu seinem grossen Unternehmen des schwedischen
Bibel-drucks zusammengebrachten Illustrationsmaterials.

Es ist bekannt, dass die Stöcke der Titeleinfassung und die elf
blatt-grossen Holzschnitte des ersten Teils alter Wittenberger Bestand sind und
ihre fruhen Abdrucke die erste Ausgabe von Luthers Ubersetzung des ersten
Teils des Alten Testaments1 schimickten, der 1523 in Wittenberg als Druck
Melchior Lotthers erschien.

Die Titeleinfassung, die schon im Jahre vor dem Erscheinen des Alten
Testaments Verwendung fand in Melchior Lotthers Leipziger Ausgabe des
Missale Pragense vom 27. Oktober 1522 (und zwar in einem ersten Zustand
mit der Jahreszahl 1522 in der rechten unteren Bildecke) ist als Arbeit
Georg Lembergers bekannt,2 jenes aus der romantischen Donauschule in
das nuchterne Sachsen verschlagenen Kiinstlers,3 dessen in wildbewegtem,
fantastisch-krausem Linienspiel sich ausdrtickende Eigenart in genialer Weise
Buchschmuck und Illustrationen zu beleben wusste. Diese Titeleinfassung,
die nun Gustaf Vasas Bibel ziert, ist fur Lemberger ausserordentlich
charak-teristisch. Der in schweren kräftigen Formen gehaltene Portalbau, der das
Schriftfeld umgibt, mit seiner entschiedenen Tiefenwirkung und den
weit-ausladenden scharfen Profilen, zeugt von der Energie des Kiinstlers. Kraftig
bis zur Derbheit, sind auch die zahlreich den Bau belebenden Engelknaben
in gesunder Erdenschwere ges taltet, in ungezwungenster Anordnung und
mannigfaltigen Bewegungen: die spriihende Lebendigkeit der Zeichnung lässt

1 Luthers Werke, Weimar 1883 ff., Deutsche Bibel, Bd. 2, S. 217 *4. Vgl. die
Abbil-dungen bei A. Schramm, Luther und die Bibel (Lpz. 1925).

2 Von Chr. Schuchardt, Lucas Cranach d. Ä. Leben und Werke, II (Lpz. 1851), S. 292,
Nr. 139 noch als Cranach’sche Arbeit angesehen. Georg Letnberger zugewiesen durch H.
RÖTTINGER in Mitteil. d. Gesellschaft f. vervielfältig. Kunst, 1906, S. 1, Nr. 2. Dodgson,
a. a. O., S. 357 bei Nr. 1, S. 358 bei Nr. 2, S. 362 bei Nr. 33.

3 In der älteren Literatur gehen seine Arbeiten unter der zur Auflösung des
Mono-gramms angenommenen Persönlichkeit »Gottfried Leigel». Vgl. iiber ihn C. Dodgson, a. a. O.,
S. 353 ff. und Ludwig Grote, Georg Lemberger. Ein Beitrag zur Geschichte des sächsischen
Holzschnitts (ungedruckte Dissertation, Halle 1924). Uber das Holzschnittwerk dazu H.
RÖTTINGER, a. a. O. wie Anm, 2 und meine Beiträge zur Bibelillustration des 16.
Jahr-hunderts (Studien zur deutschen Kunst geschichte, Heft 229), Strassb. 1924.

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