- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Die Herzogl. Bibliothek in Gotha und die literarische Kriegsbeute aus Würzburg

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DIE HERZOGLICHE BIBLIOTHEK IN GÖTHA 17

neuerbauten Schloss Friedenstein auch seine schöne Bibliothek aufstellte,
deren Vergrösserung er sich ständig widmete.1

Man hat allen Grund zu der Annahme, dass zu dieser Bibliothek Ernsts
des Frommen irgendwelche aus Wurzburg stammende grössere Bibliothek
gehört hat. Seit lange ist bekannt, dass sich in der ungemein kostbaren
Gothaer Handschriftensammlung ausser wertvollen, als Kriegsbeute dorthin
gelangten Handschriften aus Mainz und München auch ein Dutzend
Handschriften aus Wurzburg befinden, und diese hat Herzog Ernst nicht von
seinem Bruder Bernhard geerbt.2 Was ist natürlicher als der Gedanke, dass
diese Handschriften zu Herzog Ernsts eigener Kriegsbeute in Wurzburg
gehört haben; denn dass er einen recht wertvollen Anteil erhielt, ist wohl
ohne weiteres anzunehmen, da er so wesentlich an der Erstürmung der
Festung Marienberg beteiligt war. Dass sich unter seiner Beute sowohl
Bücher als Handschriften befunden haben, darf im Hinblick auf das grosse
Interesse, das er im allgemeinen für seine Bibliothek betätigte, als
selbstverständlich gelten. Man kann also von vornherein davon ausgehen, dass
sich in Götha ausser den wenigen schon bekannten Handschriften aus
Wurzburg sicher auch zahlreiche gedruckte Bücher aus Bibliotheken dieser Stadt
befinden müssen, und zwar wahrscheinlich nicht nur aus einer, sondern aus
mehreren öffentlichen und privaten Sammlungen.

Mit recht gespannten Erwartungen begann ich deshalb im Sommer
1928 meine Forschungen in dem ehrwürdigen Schloss Friedenstein, in dessen
mächtigem Ostturm die herzogliche Bibliothek in Götha seit dem Ende des
17. Jahrhunderts untergebracht ist. Anfangs schien es, als sollten meine
Nachforschungen ziemlich ergebnislos bleiben, und ich wollte schon die
Hoffnung aufgeben, hier eine grössere Anzahl Bücher aus Wurzburg zu
finden3, als ich zuletzt bei der juristischen Literatur, mit der ich meine
Untersuchung abschloss, ganz plötzlich auf einen Band nach dem anderen
stiess, alle geziert mit Julius Echters mir seit vielen Jahren wohlbekanntem
Wappen, jedoch nicht in der Form, in der ich es bisher bei den Bänden
der Upsalenser Bibliothek gefunden hatte, mit vielfarbigen prachtvollen
Supralibros, sondern in einfacherer Gestalt, d. h. nur das Familienwappen.

1 JACOBS & UkerT, Beiträge zur älteren Litteratur oder Merkwürdigkeiten der
Her-zogl. öffentl. Bibliothek zu Götha, Bd. 1, S. 3 ff.; Eh¥ALD, Geschichte der Gothaer
Bibliothek, in Zentralbl. f. BibL- wesen, Jahrg. 18, S. 444.

2 Siehe z. B. REUSS, Würzburgische Handschriften in der Bibliothek zu Götha; in
Archiv d. Hist. Vereins von Unterfranken u. Aschaffenburg, Bd. 7:2, S. 178 ff.; JACOBS &
Ukert, a. a. O., 1, S. 7.

8 Ich sehe von einer Anzahl Bänden ab, die einem Adam Kahl Herbipolitanus gehört
haben und die ich bereits angetroffen hatte.

2 — 3065. Nord, tidskr. för bok- och biblioteksväsen IQ30.

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