- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
132

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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132 A. Phalen,
schaftliche Entwicklung in anderen Teilen des Systems so auf-
gefasst ist, dass sie notwendig als zeitlich auch in ihrem rein logi-
schen Charakter bezeichnet werden muss, so könnte möglicher-
weise das Verhältnis ein anderes in der Logik selbst sein. Hier
könnte man am ehesten erwarten, dass die Entwicklung rein un-
zeitlich aufgefasst wäre, da ja die Logik die Wissenschaft von der
Idee in ihrer Unmittelbarkeit ist, bevor sie sich als ihr eigenes
Anderssein, als räumlich und zeitlich, bestimmt hat. Dass das in-
dessen nicht der Fall ist, haben wir bereits oben gefunden, wo es
sich zeigte, dass der Fortgang als ein Fortgang in subjektiver Ana-
lyse aufgefasst werden muss. Indessen geht dies auch mehr un-
mittelbar aus dem Charakter der Methode hervor. In der Methode
werden drei Momente unterschieden, These, Antithese und Syn-
these. In der Synthese sind These und Antithese vereinigt. Soll
nun der Zusammenhang in der Methode unzeitlich, sachlich sein,
so kann nicht die These für sich ohne Verbindung mit der Anti-
these, dann die Antithese für sich ohne Verbindung mit der These
und schliesslich die Einheit sein. Sind sie verbunden, so können
sie nicht zugleich ohne Verbindung sein. These und Antithese
können dann nur als Momente in der Synthese sein. Sie können
nicht sein, ohne Momente der Einheit zu sein, in welchem Falle
ja die Verbindung zwischen ihnen sowohl bejaht als verneint wäre.
Hierauf könnte man dem Anschein nach wohl antworten, dass dies
ja auch Hegels Meinung ist, da er ja ausdrückhch sagt, dass z.[B.
das Sein und das Nichts nur in dem Werden sind. »Wo und wie
nun vom Sein oder Nichts die Rede wird, muss dieses Dritte vor-
handen sein; denn jene bestehen nicht für sich, sondern sind nur
im Werden, in diesem Dritten.» Damit ist aber auch zugegeben,
dass es unerlaubt ist, zwischen dem Sein und dem Nichts als
These und Antithese und denselben als Momenten der Synthese,
des Werdens, zu unterscheiden. Hegel macht aber doch diesen
Unterschied. Zwar ist es wahr, dass Hegel auch das Sein selbst
als Moment des Werdens, als dasselbe wie eines der Momente
des Werdens, aufifasst, aber er fasst es doch auch als davon unter-
schieden auf. In dem Prozess ist ja zuerst das Sein als rein für
sich und dann als Moment des Werdens. Zwar hat dann das Sein
sich zum Moment des Werdens entwickelt, ist dasselbe gewor-
den wie dieses, wäre dazwischen aber nicht auch ein Unterschied,
so fiele die Entwicklung vom Sein zum Nichts und zum Werden
weg, und nur das Werden mit seinen Momenten wäre da. Nun

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