- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
222

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

222 A. Phalen,
ende Reflexion Gegenstand. Die reine, abstrakte Freiheit für sich
entlässt ihre Bestimmtheit, das Naturleben der Seele, als ebenso
frei als selbständiges Objekt, aus sich, und von diesem als ihm
äussern ist es, dass Ich zunächst weiss, und ist so Bewusstsein.
Ich als diese absolute Negativität ist an sich, die Identität in dem
Anderssein; Ich ist es selbst und greift über das Objekt als ein an
sich aufgehobenes über, ist Eine Seite des Verhältnisses und das
ganze Verhältnis; — das Licht, das sich und noch Anderes mani-
festiert. — Die Identität des Geistes mit sich, wie sie zunächst als
Ich gesetzt ist, ist nur seine abstrakte, formelle Idealität. Als Seele
in der Form substantieller Allgemeinheit ist er nun die subjektive
Reflexion-in-sich auf diese Substantialität als auf das Negative
seiner, ihm Jenseitiges und Dunkles bezogen. Das Bewusstsein ist
daher, wie das Verhältnis überhaupt, der Widerspruch der Selb-
ständigkeit beider Seiten, und ihrer Identität, in welcher sie auf-
gehoben sind. Der Geist ist als Ich Wesen, aber indem die Reali-
tät in der Sphäre des Wesens als unmittelbar seiend und zugleich
als ideell gesetzt ist, ist er als das Bewusstsein nur das Er-
scheinen des Geistes.»^
Wir weisen beiläufig darauf hin, dass hier die Bewusstseins-
subjektivität als das Wesen bezeichnet wird. Zwar soll die Rea-
lität des Wesens unmittelbar sein, was hier bedeuten muss, dass
es nicht einem Äusseren, seiner Äusserlichkeit, entgegengesetzt,
sondern selbst die Reflexion in diese ist, die auch nur in dieser Re-
flexion ist. Sie ist dann aber die Bewusstseinssubjektivität als auf
diese Weise unmittelbar gedacht. Damit ist jedoch nicht die Be-
wusstseinssubjektivität beseitigt.
Indessen ist nun hiermit das erkenntnistheoretische Problem
gegeben. Der Gegensatz und der Widerspruch zwischen dem als
selbständig gedachten Subjekt und dem ebenso gedachten Objekt
oder, was dem Vorhergehenden gemäss dasselbe ist, zwischen ihnen
als verschieden und als in Einheit, worin sie also nicht selbständig,
sondern als Momente, negiert, sind, ist hiermit gegeben und ver-
langt seine Lösung. Über diesen Gegensatz kam nach Hegel nie
die Kantisch-Fichtesche Philosophie hinaus. »Die Kantische Phi-
losophie kann am bestimmtesten so betrachtet werden, dass sie
den Geist als Bewusstsein aufgefasst hat und ganz nur Bestim-
mungen der Phänomenologie, nicht der Philosophie desselben, ent-
hält. Sie betrachtet Ich als Beziehung auf ein Jenseitsliegendes,
S. 436-37.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0236.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free