- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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42G A. Phalen,
Sein ist, ist Werden. Borelius weist wohl mit Recht darauf hin,
dass das Werden hier gar nicht das sinnhche, der Ruhe entgegen-
gesetzte Werden ist, ebensowenig wie Sein und Nichts als ruhend
im Gegensatz zu Werden bezeichnet werden können. »Anderer-
seits kann mit demselben Recht gesagt werden, dass diese Imma-
nenz» (die Immanenz der Begriffe in einander), »als das Substan-
tielle sowohl in der sinnlichen Bewegung als in der sinnlichen Ruhe
enthaltend, zugleich Bewegung und Ruhe, beides in absoluter Be-
deutung ist.»^ Trendelenburgs Behauptung mag noch so richtig
sein — und welche Behauptung, könnte man versucht sein zu sagen,
ist nicht richtig in Bezug auf Hegel — deshalb muss man aber
doch auch auf den entgegengesetzten Gedankengang Rücksicht neh-
men. Sonst dürfte die Kritik allzu sehr an der Oberfläche hängen
bleiben. Die Bewegung, die nach Hegel selbst erst in der Natur-
philosophie behandelt wird, soll also nach Trendelenburg bereits
in dem logischen Werden gegeben sein. Er denkt sich dabei selbst
den Einwand, dass die Bewegung, um die es sich hierbei handelt,
eine andere wäre als die zeitlich-räumliche in der äusseren Natur,
weist aber diesen Einwand damit ab, dass solchenfalls ein Unter-
schied angegeben werden müsste. Hegel sagt ja aber ausdrück-
lich, dass die logischen Kategorien abstrakte Begriffe sind, die den
konkreteren in Natur und Geistesphilosophie zugrunde liegen. Er
nimmt also an, dass es einen abstrakten Begriff der Bewegung
giebt, der dem in der Naturphilosophie behandelten zugrunde liegt.
Trendelenburg hätte da zeigen müssen, dass es keinen allgemeinen
Begriff der Bewegung geben kann, der in der sinnlichen Bewegung
und einem anderen Gedankengange gemäss übrigens auch in der
sinnlichen Ruhe durch die Formen des Raumes und der Zeit be-
stimmt ist. Wenn demnach Hegels Angabe des Unterschiedes sich
als nicht richtig erweisen sollte, so versucht er doch einen solchen
anzugeben, da jeder sinnliche Begriff bereits durch seine Zeitlich
keit und Räumlichkeit von dem logischen geschieden sein soll.
Trendelenburgs Kritik hätte also, um wirklich zwingend zu sein,
darauf ausgehn müssen, zu zeigen, dass es keinen logischen Be-
griff’ des Werdens, der in der sinnlichen Bewegung die Formen
der Zeit und des Raumes hat, giebt. Ebenso behauptet nur Tren-
delenburg, dass Begriffe wie kontinuierlich und diskret, extensiv
und intensiv, Zahl usw. nicht ohne Raum, Zeit und sinnliche Be-
wegung gedacht werden können. Sicherlich verhält es sich wohl
’ I livad alseende är Hegel panllieist, S. 43.

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