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das Heidenthum . In dieser Religion gilt natürlich Macht
vor Recht. Die Sclaverei hat ihren Ursprung in derselben ,
und überall , wo diese aufs neue auftritt, ist sie auch ein
neues Heidenthum .
Gewöhnlich stellt man demselben die offenbarung
entgegen , zu welcher doch , wenn sie im weitesten Sinne ges
nommen wird , das Heidenthum ebenfalls gehört. Offens
barung fällt mit dem Begriffe von Wunder zusammen .
Wunder nennt man, was durch nichts Vorausgehendes fich
erklären läßt. Diese Unerklárbarkeit kann nur scheinbar seyn ,
ist es oft genug gewefen ; und mit erweiterter Kenntniß ver:
schwinden die. Wunder. Ob jedoch alle ? Hat nicht auch
die Wissenschaft ihreWunder, um so bewunderungswürdiger, je
mehr sie betrachtet , je mehr fie untersucht werden ? Es
giebt solche unvertilgbare Wunder ; und auch die Naturwif
fenschaft hat dieß anerkennen müssen . Daß fich in der Na
tur kein Sprung findet, sondern daß sich dortdas Eine aus dem
Anderen in stetiger Folge entwicele, war die erste allgemeine
Voraussekung ’der modernen Naturwissenschaft. Sie hat fich
gendthigt gefunden , diese Annahme einzuschränken . Sie gilt
innerhalb der verschiedenen Gebiete der Natur , wenn man
ein jedes für fich nimmt
.: Sie gilt nicht zwischen den
Gebieten . Zwischen einem jeden und dem folgenden ist eint
Sprung , ein neuer Anfang, der sich nur aus fich felbft er:
klåren läßt. So ist es eine Unmöglichkeit, die organifche
Natúr aus dem Unorganischen herzuleiten . Die Gefeße
des Lebens tónnen immer deutlicher an den Tag gelegt und
in ihrem Zusammenhange erforscht werden . Selbft låßt es
sich aus keiner äußeren Ursache herleiten . Es ist und bleibt
Wunder und, wie alles , was nur aus sich selbst erklärlich
ist, ein Abglanz des Göttlichen . Deßwegen hat der Heide
Gott im Beben vielfach verehrt, indem er es als Offenba
rung Gottes in der Natur betrachtete.
Aber wie es unmöglich ist , das Leben aus dem
leblofen zu erklåren , ebenso unmöglich ist es , das
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