- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - II. Dichter und Hanifen

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Es hört aber die Sache damit nicht auf, nein, nach diesem
allen kommt die verhängte Strafe (al-wcfld)}

Zunächst ist zu bemerken, dass der Dichter hier die Völker
;Ad und Tamüd und Noahs Volk als warnendes Beispiel in
derselben Weise, wie das von der Pest vernichtete Volk darstellt.
cAd und Tamüd werden einigemal von den altarabischen
Dichtern erwähnt. Von »Panzerhemden, deren Arbeit aus der
Schmiede Davids oder aus ’hams Erbe ist», redet Zuhair.2
In seiner Mu’allaka8 erwähnt er den Roten (al- Ahmar) von
1Ad in einer Weise, die es wahrscheinlich macht, dass er eine
Legende vom Verbrechen des »Roten» kenne. Dass man von
einer Endkatastrophe dieser Völker erzählt hat, geht aus den
Worten des Imrii ulkais hervor, wenn er voraussagt, dass die
Hyänen eine Schlacht besuchen werden, wie die von Tamüd
und cÄd} Neu ist in dieser Beziehung das Volk Noahs. Neu
ist aber vor allem die religiöse Nutzanwendung. Nicht genug,
dass das Unglück der irdischen Herrlichkeit ein jähes Ende
bereitet, nachher kommt, was noch ernster ist: die ewige
Vergeltung. Das wird ausdrücklich nur an dieser Stelle gesagt.
Man wird doch kaum dem Eindruck entgehen können, dass es
die Besinnung auf die Ewigkeit ist, die die göttliche Leitung
dem Nu’män einschärft, und dass es überhaupt auf der Folie
der christlichen Eschatologie ist, dass der Gedanke an die
Vergänglichkeit bei ’Adl eine so ergreifende Wucht erhält.
Verdächtig könnte es möglicherweise erscheinen, dass für Strafe
das Koranwort alwa’ld gebraucht wird. Al-zva’ld in der
Bedeutung von Strafe kommt indessen auch bei al-Näbiga vor5
in einem durchaus unverdächtigen Zusammenhang. Es könnte
somit der Sprache der ’Ibäd entnommen sein.

Es fällt auf, wie sehr die hier besprochenen Stellen an einen
beliebten Topos der koranischen Predigt erinnern: die
Prophetengeschichten. Es besteht freilich auch ein bedeutender
Unterschied: nach Muhammed gehen die Völker der Propheten

1 édarä’ al-Nasränijja, 471.

3 Ahlwardt, 98.

3 Ibid. 95 v. 31.

4 Ibid. 156. Andere Stellen über ’Ad siehe Nöldeke, Fünf Mcfallaqät
(Sitz. Ber. d. Wiener Ak. Phil. Hist. Kl. Bd. 144) 31. Auszunehmen
ist wohl das Fragment Ahlw., 193, das doch wohl nur ein Kontrefakt zu
Imrtfulkais Versen Ahlw., i 20 ist.

5 Ahlwardt, 5.

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