- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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’S2

R. r EITZEN STEIN

ebenso oft aus der Göttersage schöpft, wie sie ihrerseits an die
Göttersage Einzelzüge und Motive abgibt, hat uns hier eine uralte
Vorstellung in leicht durchschaubarer Verkleidung bewahrt. In
der Zeit des Abfalls haben sich die Zornteufel (die Dämonen mit
aufgelöstem Haar)1 über die Welt und besonders den Iran ergossen.
Ahura Mazda und seine Erzengel lassen durch die Engel den
gewaltigen Kriegsherren Mithra mit seinen uns durch den alten
Mihr-yast bekannten Gehilfen herbeirufen. Aber freilich: nicht
selbst sollen sie streiten, sondern nur Pesotan, das Gegenbild
und den Sohn des ersten Schirmherren der reinen Religion, Vistäsp,
wachrufen. Dennoch kommt es zu einem persönlichen
Zusammentreffen des Mithra und des Fürsten der Dämonen. Dieser schreit
dem Gott zu, den früher geschlossenen Vertrag nicht zu brechen,
aber Mithra schreit dagegen, dass die Zeit für seine Herrschaft
abgelaufen, ja schon um ein Jahrtausend überschritten ist, und
der Höllenfürst flieht verstört in den innersten Winkel der Hölle.
Man braucht sich nur an die Schilderung des ersten
Zusammentreffens Ahura Mazdas mit Angra Mainyu (Bundahisn cap. i)
zu erinnern, wo nach der Offenbarung, dass nach neuntausend
Jahren seine Herrschaft zu Ende geht, Angra Mainyu bestürzt
und kraftlos dreitausend Jahre in der Hölle weilt, um zu erkennen,
dass der alte Gott Mithra hier für Ahura Mazda eingetreten ist.2
Selbst die Überlieferung hat vielleicht die Spuren davon gewahrt,
wenn sie dann Mithra den Pesotan auffordern lässt: »Vernichte
und zerstöre gänzlich die Götzentempel und die Wohnstätten der
Dämonen. Zieh in die Lande des Iran, das ich, Ormuzd,
geschaffen habe.» Der Relativsatz ist entweder von einem Schreiber
gedankenlos aus dem Auftrag des Ormuzd wiederholt, oder der
Name Ormuzd ist in ihn nachträglich eingefügt. Auch Mithra
galt ja in einer persischen Tradition, wie Ormuzd, als Schöpfer der
Erde und daher auch des Iran (Eubulos bei Porphyrius De antro
nymph. 6, der dabei zarathustrischen Glauben wiederzugeben

andere entscheiden; die religiöse Bedeutung der Tat gilt es zunächst ans
Licht zu stellen. Dass der Bericht des Bahman-yast in seinen Grundzügen
bis in vorchristliche Zeit zurückreicht, hoffe ich demnächst an anderem Ort
durch eine literarische Nachbildung erweisen zu können. Die entscheidenden
Stellen hatte Prof. Junker die Güte für mich nachzuprüfen.

1 Vgl. die Beschreibung in der Vision des Christophorus oben S. 136.

2 Ich verweise auf die Prädikation im Mihr-yast (97 und 134); from whom
Angra Mainyu, who is all death, flees away in fear, from whom Aéshma, the
evildoing Peschotanu, flees away in fear.

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