- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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1 oo

TOR ANDRAE

den Ungläubigen (8: 23). »Die Beduinen sind die schlimmsten
im Unglauben und Heuchelei, sie sind am meisten wert, in
Unwissenheit über die Bestimmungen (liudüd), die Gott auf den
Apostel hinabgesandt, gelassen zu werden (9: 98). Gott leitet
die Lügner, die Ungerechten, (Zälimün) nicht (40: 29, 61: 5).
Positiv wird demgegenüber ausgeführt, wie Gott diejenigen, die
da glauben, die Gottes Wohlgefallen suchen, leitet (2: 209, 5: 18).

Doch darf dies nicht so verstanden werden, dass der Glaube
und die guten Werke »der Natur» gleichsam als ein meritum
de congruo die erleuchtende Gnade der Offenbarung
verdiene. Unermüdlich wird eingeschärft, dass die Offenbarung
durch die Propheten allein eine Tat der grossen Güte und
Barmherzigkeit Gottes bedeute. »Rechnet es nicht euch zu vor mir,
dass ihr den Islam angenommen habt; vielmehr rechnet es Gott
sich zu Gute, dass er euch zum Glauben geleitet hat»
(49: 17).

Der Vereinfachung der religiösen Beziehung zu einem
Rechenproblem über Verdienst und Lohn steht im Koran noch
ein anderer Gedanke im Wege. Es ist die oft auftauchende
Vorstellung, dass Gott in seinem unergründlichen Ratschluss
selbst bestimmt hat, wen er zur Seligkeit leiten und wen er in
der verderblichen Unwissenheit lassen will. Christliche
Apologeten haben gewöhnlich dem Propheten diese Lehre sehr übel
angekreidet, sie gilt als Beweis der masslosen Steigerung des
Absolutkeitscharakters in dem koranischen Gottesbegriffe, sie
gehe sehr gut zusammen mit der Härte und Kälte, dem
Mangel an Unmittelbarkeit und Innigkeit, die das islamische
Gottesverhältnis kennzeichnen sollen. GOLDZIHER1 hat dem
gegenüber in sehr vornehmer Weise den Beweis zu führen gesucht,
dass der Koran keineswegs eine Vorherbestimmung zur
Unselig-keit lehre. Was hier als Vorherbestimmung erscheint, ist nur
die Verleihung bezw. die Entziehung der hidäja, der
Gnadenleitung, die ihrerseits von den Menschen selbst durch ihr
verschiedenes Verhalten verdient wird. Wie oben ausgeführt wurde,
trifft diese Auffassung gewiss in vielen Fällen zu. Aber nicht
in allen. Dass im Koran Aussagen zu finden sind, die den
Gedanken der Prädestination deutlich durchschimmern lassen,
lässt sich nicht bestreiten. Wenn Muhammed über den
Unglauben der Mekkaner gegenüber der Botschaft, die ihm selbst

1 Vorlesungen über den Islam, 92 f.

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