- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Einleitung

23

wie Müsä, der vierzig tage von seinem volke ferngeblieben ist».
1Umar redet nicht von tod und parusie, sondern von
verschwinden und zurückkehren, und dies während die leiche des
propheten noch in Ä^isa’s hütte liegt! Übrigens, wäre der tod des
gesandten wirklich ein solcher stein des anstosses für die
gläubigen gewesen, wie wäre es möglich, dass der glaube an seine
ragca so wenige spuren in der tradition abgesetzt hat? Erst unter
der regierung "TJtmärts trat der mann auf, der diese lehre auf
die person Muhammeds bezogen hat.1 So lange er sich an den
propheten selbst hielt, scheint er wenig erfolg damit gehabt zu
haben.2 Mit stellen, die Muhammed als den den Juden
verheis-senen Messias3 bezeichnen wollen, ist nicht zu beweisen, dass er
als Vorläufer dieses Messias1 habe gelten wollen.4 Übrigens mag
daran erinnert werden, dass die jüdische apokalyptik, die das
allgemeine Weltgericht und den Messias als weltrichter schildern,
die gestalt des Vorläufers — nach ihrem plötzlichen auftauchen
in Mal. 3: 23—24 — fast gänzlich hat fallen lassen. Das Judentum
des Talmuds, das ja Muhammed am nächsten stand, kennt zwar
wieder den Vorläufer, aber nicht das gericht als die grosse das
ganze dasein umgestaltende endkrisis.5

Als letztes ergebnis der entwicklung, zu der das
prophetische selbstbewusstsein Muhammeds unter dem einflusse seiner
grossartigen erfolge gelangt ist, finden wir die Überzeugung,
dass seine Sendung die ganze weit gelte, dass seine religion dazu

1 Friedländer, cAbdallah b. Sabci, ZA. XXIII, 299.

2 Vgl. darüber Margoliouth, Early developement of
mohamme-danism 16.

3 Über die bedeutung der Messiasvorstellungen für Muhammed selbst
vgl. Sprenger, Leben 1,157, Hirscbfeld, Beiträge zur erklärung des
Korans 74, Smitli, The bible and islam 299.

4 Besonders unglücklich ist das zitat, Casanova p. 28, aus Nisäbüri,
Garciib al-Qur’än XXX, 144. Die stelle lautet bei Nisäbüri:’ahl al-liitäb
liänü muqirrina bi-nabijji’ähiri-l-zamän. C. gibt sich mühe zu beweisen,
dass mit diesem »prophete de la fin du monde»(!) Muhammed gemeint sein
müsse. Er hätte sich die mühe ersparen können. Der kommentar ist in
der hauptsache nichts anderes als eine verkürzte wiedergäbe der JMafätih
al-gajb, deren text der kompilator bald abschreibt, bald zusammenzieht
und bald paraphrasiert. Die stelle lautet bei Fahr al-din (VIII, 647 zu
demselben verse): 5ahl al-hitäb hänü muqirrina bi-mabcat Muhammad.
Aber damit hat Fahr al-din offenbar nur sagen wollen, dass Muhammed
der den juden verheissene prophet (Messias) gewesen sei.

a Vgl. M. Rabinsohn, Le messianisme dans le talmud et les
midra-schim, Paris 1907, 78 f., 108.

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