- Project Runeberg -  Personhistorisk tidskrift / Femte årgången 1903 /
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(1899-1908)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Minnen af Gustaf IV Adolf

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Fehr, hvilken bemedlat de upplysningar, som
herrar Beck-Friis och Bildt inhämtat.

Brefven återgifvas på originalspråken.

1. Madame Bott-Naef till M. Hans Fehr, år 1900.

Im Jahre 1822, im Monat Februar, kam der unglückliche
König von Schweden nach S:t Gallen und hielt sich
in meinem väterlichen Hause, bei Herm Naef (zum
weissen Rössli, wo jetzt die Börse steht) unter
dem selbstgewählten Namen Oberst Gustavsohn, nebst
Bedienung 6 Wochen auf.

Damals war der hohe Herr noch umgangsbedürftig
und mitteilsam; bei der Abreise bemerkte er noch,
es habe ihm hier sehr gut gefallen und so werde er
wohl wieder kommen. 1834 kehrte Herr Oberst dann
auch wieder, aber ganz allein, ohne alle Bedienung
und verblieb bei uns bis zu seinem Tode, der im
Jahre 1837 erfolgte; der arme, unglückliche Mann,
der sich von seiner Gemahlin, die er sehr geliebt,
auf ihr Verlangen trennte, wollte denn auch von
seinen Kindern nichts mehr wissen. Er fühlte sich
sehr unglücklich, klagte aber nie. Wenn der Schmerz
über sein unglückliches Loos ihn übermannte und
er demselben irgendwie Erleichterung zu verschaffen
vermeinte, trat er in sternenhellen Nächten auf eine
kleine Holzgallerie vor seinem Zimmer und stiess
jammervolle Töne in schwedischer Sprache gegen
den Himmel aus; für Uneingeweihte erschreckend. Er
erklärte sich jedoch stets darüber und dann war
Jedermann vom tiefsten Mitleid ergriffen.

Herr Oberst beschäftigte sich stets fort mit Lektüre,
schrieb auch wohl selbst (jedoch ziemlich confuse
Dinge), brach jedoch allen und jeden Umgang ab. Nur
ein Lehrer, ein Herr Bexel(?), der mir im Hause
französischen Unterricht gab, durfte hie und da
auf sein Verlangen bei ihm vorsprechen, und seine
geistigen Arbeiten corrigiren, übersetzen und dem
Druck übergeben. Wenn Sie es wünschen, geehrter
Herr, kann ich Ihnen gelegentlich so ein kleines
Heftchen überschicken, wenn es Sie interessiren
sollte.

Seine Kinder, die Grossherzogin von Baden, die
Grossherzogin von Oldenburg und noch eine andere,
stets kranke Tochter, sowie der Prinz Wasa in Wien
unterliessen nie, von Zeit zu Zeit Nachfrage über
das Leben und Ergehen des Vaters durch Herrn Banquier
von Scherrer zu verlangen, welch’ letzterer auch
stets versuchte bei Herrn Oberst vorgelassen zo
werden, aber vergebens. Ja, es wurden nicht einmal
mehr Briefe von seinen Kindern angenommen. Er hatte
mit allem abgeschlossen! Still und einsam ging der
arme Mann seinen Weg, der beim Eintritt ins Leben in
goldener Wiege lag und auf dem Totenbett so einsam
und verlassen. Das sind Contraste!

Herr Oberst lebte noch 3 3/4 Jahre zufrieden in
seiner Ruhe bei uns. Bei Tage ging er nie aus. Er
war eine auffallende Erscheinung und liebte nicht
beobachtet und angestaunt zu werden. Nur hie und da
bei Nacht wagte er noch einen kleinen Spaziergang;
meine Eltern sorgten dafür, dass er durch nichts
belästigt und beunruhigt wurde,

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