Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Das wechselnde Interesse des Auslandes für Russland
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des Hilfswerks für das hungernde Russland zu übernehmen,
schloss ich am 27. August in Moskau mit Tschitscherin
als dem Vertreter der Sowjetregierung ein Übereinkommen,
das sich mit der Frage beschäftigte, wie man
dem hungernden russischen Volk Hilfe bringen könne und
wie zu diesem Zweck eine internationale Staatsanleihe
unter voller Kontrolle einer neutralen Organisation und
der Regierungen der Grossmächte aufzubringen sei, die
sicherstellen sollten, dass die Anleihe ausschliesslich und
unparteiisch zur Bekämpfung der Hungersnot verwendet würde.
Auf dem Kongress des Völkerbundes in Genf, im
September 1921, versuchte ich vergebens, diese Liga der
Nationen zu bewegen, sich an die Spitze des Hilfswerkes
zu stellen, und eine internationale Anleihe von den
Regierungen zu erhalten, um den hungernden Millionen in
Russland zu Hilfe zu kommen. Sie konnten noch gerettet
werden, wenn ihnen schnelle Hilfe gebracht wurde, ehe
der Winter dem Transport Hindernisse in den Weg legte,
sie waren aber andernfalls dem Tode verfallen.
Dafür dass der Völkerbund es abschlug, sich mit dieser
Angelegenheit zu befassen, waren verschiedene Gründe
massgebend. Manchen erschien es schwierig, die tiefverschuldeten
Regierungen der Westmächte aufzufordern, einer
Regierung, die nicht einmal anerkannt war, eine Anleihe
zu gewähren, deren Sicherheit man für zweifelhaft hielt,
ausserdem herrschte in mehreren Ländern eine so bedrohliche
Arbeitslosigkeit, dass man glaubte, man würde das
Geld besser zu Hause brauchen.
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