- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
88-89

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Das Feuer. §. 75 - §. 76

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werden, wobey auch ein besonderer Theil der Luft
allemahl verlohren gehet.

Anm. 1. Hieraus erhellet zugleich, daß das Glühen,
der Steine, Erden, Salze m.m. kein Feuer kan
genennet werden, weil die Luft hier durch, außer der
ausdehnung keine Aenderung leidet, auch solches Glühen ohne
Luft geschehen kann.

Anm. 2. Die Hitze und Wärme kan man also auch
nicht Feuer nennen, weil solche ohne Luft auf vielerley
Art kan hervor gebracht werden: Selbige Beschaffenheit
hat es mit der Schwefel leber, einigen Oelen, Lein,
Oel Ferniß, Eisenfeil, m. m. Diese bringen zwar durch
Hülffe der Luft eine Wärme hervor und wobey ein
Theil Luft auch wircklich verlohren gehet (§. 51.). Da
aber hier das Licht fehlet, so kan ihnen der Name Feuer
nicht beygeleget werden.

Anm. 3. Das Leuchten gewisser Arten Steine, wenn
sie erhitzet werden, der Bononische und Balduinische
Phosphorus, das electrische Licht und Sonnen Licht, sind
ebenfals nicht als Feuer anzusehen, weil die Luft hier
gleichfals keine Aenderung untergehet, auch solches in
Luft leeren Raum geschehen kan. Da hingegen ist der
Urin-Phosphorus ein wahres Feuer, denn erleuchtet,
ist warm, wird zerstöhret und absorbiret Luft. Keines
von diesen geschiehet in verdorbener oder ohne Luft. Es
ist unrecht geredet wenn man saget: das Wasser
bestehet aus Eißtheilchen und Feuer, das in den Körpern
verschlossene Feuer, das Sonnen Feuer, u. d. g. mehr.

        §. 76.

Nun will ich meine aus vorhergehenden Versuchen
hergeleitete Theorie, von der Entstehungs Art des Feuers
und denen dabey sich zeigenden Erscheinungen, beschreiben,
und solche dem Urtheile meiner Leser überlassen.

1) Einem jedweden brennbaren Körper
muß erstlich eine gewiße Menge Hitze
mitgetheilet werden, um in die feurige Bewegung
zu gerathen [1]



[1] Da die Hitze ein sehr
zarter, elastischer und flüßiger körper ist
so dringet sie in die Zwischen Räumchen
dieser brennbaren Körper und hebet ihren Zusammenhang
auf, die Oele werden als den in einen Rauch verwandelt,
dadurch erhält die Luft Gelegenheit solche in mehreren
Punckten zu berühren, und folglich wird der Anfang zu
deren Zerstöhrung gemacht. Je schwächer die Bestand-Theile
der brennbaren Körper zusammen hängen, je weniger
Hitze wird erfordert um die Entzündung hervor zubringen,
der Phosphorus gebraucht nur wenig Wärme. Ich
schnitte etwa eine Drachma Phosphorus in kleine Stücke
um zusehen, ob das Leuchten dieses Körpers auch
wircklich eine größere Wärme hervorbringet als die Luft bey
sich führet: darauf setzte ich die Kugel des Thermometers
mitten in diese Stücken des Phosphori. Der Spiritus
fing anzusteigen und nach Verlauf einer viertel
Stunde entzündete sich der Phosphorus. Ein Stück
Phosphorus entzündet sich nicht von selbsten, es müssen
also die vielen Flächen welche eine größere Menge Phlogiston
der Feuer Luft mittheilen, auch mehrere Wärme
hervor bringen, daher ist solche Entzündung leicht zu
erklären. Der flüchtige Aether des Vitriols entzündet
sich wenn man ein glühend Eisen darüber hält; ebenso
verhält sich die vom Eisen oder Zinck, durch die
Vitriolische Säure, entstehende brennende Luft. Der
Schwefel gebraucht weniger Hitze als die fetten Oele. Das in
der Luft vorhandene Wasser ist die Haupt-ursache zur
Entzündung des Pyrophori, wovon weiter hin.

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