Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Staatsverfassung und Verwaltung. Einl. von E. Hildebrand - 5. Kirchliche Verhältnisse. Von K. B. Westman
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DIE KIRCHLICHEN VERHÄLTNISSE.
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Pietismus war der Verfasser einer vielgelesenen Postille A. Nohrborg (gest. 1767).
Häusliche Katechisationen wurden durch das Konventikelplakat vorgeschrieben,
die Konfirmation wurde eingeführt, die Bekehrung der Lappen vollendet.
Die Ideen der Aufklärung drangen in die Literatur in den 1730er Jahren
ein (Olof Dalin); unter Gustav III. waren sie tonangebend. Leitende Kreise
innerhalb der Kirche wurden stark durch sie beeinflusst (z. B. der als Redner
angesehene Bischof Lehnberg). Sittliche Versumpfung der gebildeten Kreise
kam in ihrem Gefolge; sie trat besonders in den Jahren nationaler
Erniedrigung 1808—10 hervor. Die eigentlichen Volksschichten blieben von den
aufklärerischen Ideen ziemlich unberührt; sporadische religiöse Volksbewegungen,
durch den Pietismus beeinflusst, kamen während der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts vor (die kirchlichen und konservativen »Altpietisten»
(»gammalläsare») in Norrland, mehrere Erweckungsprediger um die Jahrhundertwende
herum).
Der grosse Naturforscher Emanuel Sieedenborg (Jesper Svedbergs Sohn, 1688
—1772) trat während der letzten Dezennien seines Lebens als Offenbarer des
geistigen Sinnes der Bibel mit einer persönlichen Frömmigkeit auf, die von
Pietismus und Rationalismus her beeinflusst war und einen starken Zug zum
Okkulten hin (Geisterseherei) hatte. Seine Anhänger organisierten sich nach
seinem Tode in England als eigene religiöse Genossenschaft (»Die Neue Kirche»),
Das religiöse Bedürfnis der Gebildeten in der Zeit der Aufklärung fand oft
sein Genüge im Swedenborgianismus (oder Herrnhutismus).
Mit dem zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts begann ein religiöses
Erwachen. Die Aufklärungsideen wurden in der Literatur von den Neuromantikern
bekämpft, philosophisch von Erik Gvstar Geijer (1783—-1847), der dann mit
religiösen Ausgangspunkten der Begründer der schwedischen
Persönlichkeitsphilosophie wurde. In Johan Olov Wallins (177!)—1839; als Erzbischof gestorben)
Gesangbuch von 1819, das noch heute benutzt wird, ist die Erneuerung bereits
Standbild lies Olaus Petri in Stockholm.
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