- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 10. Die schönen Künste - Baukunst. [Von F. Sundbärg]. Rev. nach Mitteilungen von Ragnar Östberg, Carl G. Bergsten u. a. - Bildhauerkunst. Von [C. R. Nyblom] Carl G. Laurin

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BILDHAUERKUNST.

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in Filipstad, zahlreiche Bahnhöfe für die Staatseisenbahnen, z. B. Gnesta, Kumla,
Krylbo, Eisenbahn Verwaltungsgebäude in Tomteboda; Architekt der Kgl.
Eisenbahnverwaltung.

Auf dem Gebiete des Städtebaus haben bedeutende Arbeit geleistet der
Architekt P. Hallman (geb. 1869), besonders für die Umgestaltung Stockholms,
ferner die Ingenieure Albert Lilienberg (geb. 1879) in Gotenburg und N. 0.
Gellerstedt (geb. 1875).

Bildhauerkunst.

Mit dem Christentum hält die allgemeine europäische Kultur ihren Einzug in
Schweden. Die Baukunst schritt an der Spitze, es erstanden Kirchen in der
Form des romanischen Mittelalters, und für die Ausschmückung der Kirchen
wird zuerst eine primitive Skulptur in ihren Dienst genommen. Diese
Bildhauerei wandte sich zunächst Taufbecken und Grabdenkmälern zu, die, als
bezeichnend für den Lebenseintritt und Lebensaustritt des Menschen, mit heiligen,
in Stein ausgehauenen Figuren geschmückt wurden. Dann traten Portale mit
Steinfiguren hinzu, wie am Dom zu Uppsala und an mehreren Kirchen
Gottlands, Bilder im Inneren, wie an den Kragsteinen in den Chorumgängen des
Uppsalaer Domes; ferner auch Arbeiten in Bronze, wie Beliquienschreine und
ganze Altarschmucke, z. B. in der Kirche zu Broddetorp in Västergötland (jetzt
im Nationalmuseum). Während der Herrschaft der Gotik im späteren
Mittelalter blühte die Holzbildhauerei, die eine Menge Altarschränke schuf, mit
geschnitzten, in natürlichen Farben bemalten oder vergoldeten Figuren, unter denen
Bilder von den Aposteln und Heiligen Schwedens vorkamen, wie Sigfrid und
Botvid, Erik der Heilige, Birgitta und ihre Tochter Katharina. Das grösste
und bemerkenswerteste Werk dieser Holzschnitzkunst ist des Lübeckers Bernt
Notkes bekanntes Bild von Sankt Georg mit dem Drachen, das Sten Sture d. Ä,
in der Storkyrkan in Stockholm zum Gedächtnis an den Sieg über die Dänen
1471 errichten liess. Alle diese mittelalterlichen Kunstgegenstände sind
wahrscheinlich von Ausländern, vor allem Deutschen und Niederländern, ausgeführt.

Das Gleiche blieb der Fall noch während des 16. Jahrhunderts. Die
mittelalterlichen Formen wichen allmählich dem neuen Stil, den die erwachte
Begeisterung für die Antike mit sich brachte, der Renaissance. In ihrer ersten,
deutsch-niederländischen Periode wird sie in Schweden als der Vasa-Stil
(1520—1650) bezeichnet. Obwohl wir ihn als eine Art Benaissance betrachten,
findet sich in ihm doch noch wenig von antiken Elementen, ausser in der
Gestaltung des architektonischen Gerüstes, das den Träger für die meistens
realistischen Figuren der Plastik bildete. Die Kunstwerke bestanden denn aber auch
hauptsächlich aus Grabdenkmälern, und vor allem aus königlichen. Ihre erste
und schönste Blüte hatte diese Bildhauerkunst unter dem kunstliebenden
Johann III.

Schon während König Gustav Vasas Zeit ist sicherlich das Grabmonument im
Uppsalaer Dom über seine erste Gemahlin bei der Michel Colombschen Schule
in Tours (Frankreich) bestellt worden, obwohl es nie aufgestellt worden und
dann in Vergessenheit geraten ist. Es zeigt die feinste echte
Renaissanceverzierung, die sich in Schweden findet. Johann III. liess aber den
Niederländer Willem Boy das schöne Grabdenkmal der Königin Katharina Jagellonica
ausführen, und das stolze Denkmal in derselben Kirche über Gustav Vasa und
seine beiden späteren Gemahlinnen stammt von demselben Meister her. Im
übrigen befindet sich in der Domkirche zu Strängnäs das rührende
Grabmonument über Johanns Töchterchen Isabella, ein Werk desselben Boy. Der
Uppsalaer Dom weist noch einige weitere Andenken an König Johann auf, nämlich
St. Eriks vergoldeten Silberschrein, den er durch einen dänischen Goldschmied,

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