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592

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VIII. Handel. [Von A. Berencreutz.] - Handelspolitik. Von S. Brisman

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VIII. HANDEL.

brochene Verminderung des Zollschutzes mit sich bringen. Infolge der Änderung
des Zolltarifs, Konjunkturschwankungen, unzureichender Wertangaben in der
Statistik usw. wird zwar diese Tendenz nur unvollkommen in den Ziffern zum
Ausdruck kommen, aus der obigen Erörterung ersehen wir aber, dass sie doch
durchaus merkbar ist.

Für das Jahr 1911 war die auf die genannte Weise erhaltene Ziffer 17 %. Indessen
ist die durchschnittliche Zollhöhe etwas höher anzusetzen, da es auch ausserhalb
der Gruppe der Rohstoffe einige Waren gibt, die sowohl in Schweden wie in
anderen schutzzöllnerischen Ländern zollfrei sind; werden auch diese
abgerechnet, so erhalten wir einen Betrag von 18 %. Der neue Tarif vom 1. Dez. 1911
hat hierin keine Änderung gebracht : die nach oben angeführten Prinzipien
berechnete Ziffer für 1912 ist nämlich gleichfalls 18 %. Wir stehen in dieser
Hinsicht Deutschland sehr nahe, wo die entsprechende Ziffer mehrere Jahre
hindurch 19—20 "/. gewesen ist, desgleichen Norwegen, wo sie etwa 19 % ist.
Dagegen bleiben wir weit hinter den Vereinigten Staaten zurück, die wenigstens
vor der jetzt stattfindenden Zollrevision mit einer Ziffer von 40—50 % die
höchsten Zölle in der Welt hatten. Für Dänemark dagegen, das der
Hauptsache nach auf dem Boden des Freihandels steht, ist die Ziffer ca. 8 %. Im
allgemeinen dürfte sich sagen lassen, dass die Zölle in Schweden ungefähr den
für schutzzöllnerische Länder normalen Betrag aufweisen, eher einen geringeren
als einen grösseren. |

Diese Ziffern liefern indessen keinen zuverlässigen Ausdruck für die Höhe
des Schutzes selbst, da in sie sowohl Finanz- als Schutzzölle eingehen, die
demnach von einander gesondert werden müssen. Für Schweden stellt sich die
Sache folgendermassen.

Die Finanzzölle sind der Regel nach höher als die Schutzzölle. In Schweden
betragen sie durchschnittlich ca. 28 % des Wertes. Der Hauptsache nach treffen
sie drei verschiedene Arten von Waren. Am wichtigsten ist der Zoll auf
Tabakswaren, der jedoch gleichwie der Zoll auf Spirituosen zu einem Teile als
Schutzzoll anzusehen ist. Er beträgt 1 Kr pro kg für unbearbeiteten Tabak,
1*20 Kr für Pfeifentabak, Schnupftabak u. dgl. und 4 Kr für Zigarren und
Zigaretten; im Durchschnitt beträgt der Zoll nicht weniger als 60—65 °/c des Wertes,
und eine weitere Erhöhung dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Danach
kommt der Zoll auf Weine und Spirituosen, der ungefähr dieselbe Höhe hat.
Der dritte dagegen, der Kaffeezoll, in Höhe von 12 öre pr kg, ist einer der
niedrigsten Zölle, indem er nur ca. 10 % des Wertes beträgt.

Die Schutzzölle hingegen entsprechen im Durchschnitt ungefähr 15 % des
Wertes, was auch beim alten Tarif der Fall war; der neue hat mithin die Höhe
des Zollschutzes nicht verändert. Die Schutzzölle können in Lebensmittelzölle
und Industriezölle eingeteilt werden.

Von den Lebensmittelzöllen sind die Getreidezölle die unvergleichlich
wichtigsten. Sie betragen für alle Arten, ausser für Hafer und Mais, die zollfrei sind,
3’70 Kr pro dz für ungemahlene und 6’&o Kr für gemahlene Ware. Im
Verhältnis zum Werte machen diese Zollsätze, immer unter Zugrundelegung der
Wertziffern der Handelsstatistik, für ungemahlenen Weisen 25 % und für Roggen
30 %, für Mehl dagegen bezw. 32 und 43 % aus. Sowohl Weizen- wie
Roggenmehl gehören somit zu den allerstärkst zollbelasteten Waren. Für Zucker beträgt
der Zoll 11 Öre pro kg (vom Jahre 1916 an 10 V* und von 1918 an 10 Ore),
entsprechend 37 % des Wertes, und für Margarine 15 öre oder 15 % des Wertes.

Auf dem Gebiete der Industrie sind die Zölle auf Textilwaren die
wichtigsten. Ihre Zahl ist jedoch so gross, dass einzelne Zollsätze hier nicht genannt
werden können. Indessen lässt sich der Wertzoll auf Garne verschiedener Art
zu ca. 7 % berechnen; für Gewebe aus Seide beträgt er 14 %, für solche aus
Baumwolle 18 % und aus Wolle 20 %. Schuhe sind mit einem Zoll von 6 Kr pro

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