- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
80

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Aufnahme in Irkutsk. — Markt in Maimatschin. — Chamba Lama. — Der General-Gouverneur Alexander Stepanowitsch Lawinsky. — Die Murawieff’sche Familie. — Schicksale der Verbannten. — die Oberstin Börresen. — Russische Ostern. — Reise nach Jeniseisk auf den Flüssen Angara und Werchne-Tunguska

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80 Die Vergnugungen der Osterwoche. Kap.
Woche genug zu thun haben, um alle Leibesverstopfungen zu curiren. Der
General-Gouverneur erzahlte mir spater, datz er es gewesen, der Mura
wieff beauftragt hatte, mich zur Kirche abzuholen, sugte aber hinzu, datz
ich Recht gethan, im Vette zu bleiben.
Zwei Tage vor Ostern brachte mir ein Bedienter des Gouverneurs
ein Schaf von ftischbereiteter Butter, das einen Fusi hoch war; die Hor
ner waren von Kase, die Augen voli schwarzen Perten. Man hatte es in
der That aus eine Kunstausstellung schicken konnen, so meisterhaft war der
Leib, die Form des Kopfes und die Wolle gebildet. Es ist dies eine Sitte,
die von der Dienerschast benutzt wird, um ein Douceur zu erlangen.
Die Vergnugungen der Osterwoche zu erhohen, hatte Murawieffdies
mal eine Paradefahrt veranstaltet, wobei die
jeden Nachmittag um vier Nhr in einer langen Reihe rings um den 1500
Fust langen Marki fuhr, in dessen Mitte der Bazar liegt, und aufwelchem
sich Schaukeln, Buden fur Seiltanzer und alle Arten von Gaukelspielen,
wie im Kopenhagener Thiergarten, befanden. Voran fuhr Lawinsky mit
seiner Tochter in einem vierspannigen offenen Wagen; hinter ihm dieDa»
men der Viurawieff’schen Familie in einem vierspannigen Wienerwagen,
Kutscher und Bedienten in Staats-Livree; demnachst einige andere Be
amte, sowie Kaufleute der ersten Gilde mit ihren Dåmen, welche auch mit
vier Pferden fahren durfen; endlich eine Menge geringerer Leute mit klei
nen einspannigen Droschken. Alle Dåmen waren aufs prachtvollste geklei»
det. Zu Pferde waren, auster einigen anderen Personen. Murawieff in
Uniform mit femen sieben Orden, Dr. Kruse (der Stadtarzt, em juuger
Dorpatenser) und ich. WirDrei blieben in derNahe der beiden vordersten
Wagen und unterhielteu uns mit den Dåmen. Es kam mir bei dieser Ge
legenheit zu Statten, datz ich in der Neitkunst nicht unerfahren war; denn
ein schlechter Reiter macht doch nur eine jammerliche Parade. Frau v.
Murawieff rief mir deshalb zu: ,M. Ng.n81.66n, vouB mont62 coinm6
un 6i non V3.8 60MM6 un Vl0l6886ur!" Man sieht hieraus,
daH die Vorstellung allgemein ist und sich sogar bis nach Sibirien verbrei
tet hat, dast ein Professor ein zu allen praktischen Dingen unbrauchbarer
Mann ist.
Murawieff hatte mit einer reichen Kaufmannswitwe, Madame Sibria
kowa, deren Vermogen man aus ein paar Millionen Rubel schatzte, fur

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