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8 Erstes Kapitel.
fort, und viele Häuptlinge an den Ufern des Amu-darja behaupten,
ihre Ahnen bis auf jeinen mächtigen Thron zurückführen zu können.
Ein fleiner See in der Nähe von Samarfand trägt jeit 2200 Jahren
feinen Namen: Iskender-kul. Wie jeltfam ist e8 doch, daß ein Menich,
der jchon Sahrtaufende tot ift, feinen Namen mit folder Schärfe in
das Dewußtjein aller Zeiten hat einprägen können. Nur die Reli—
gionzftifter, die alle aus Ajien stammen, fünnen es an Berühmtheit
mit Alerander aufnehmen.
Sm Jahre 711 wırde Samarfand von den Mrabern erobert und
1219 von Dichingis-Chan geplündert. Doc eine neue Blütezeit be-
gann für die Stadt unter Tamerlan oder Timur dem Lahmen, der
in jeinen Memoiren jchrieb: „Es ist die Pflicht eines fiegreichen
Königs, jedes Neich, dessen Bewohner von feinen Herrschern bedrückt
werden, unter jeine Herrjchaft zu bringen; und deshalb befreite ich
Chorassan und jünberte die Königreiche Fars, Irak und Schaum“ und
der nach der Vernichtung des Kriegsheeres des türkischen Sultans
Bajazet J. diesen in einen eisernen Käfig gesperrt haben soll, um
ihn überall, wohin er zog, wie ein gefangenes Raubtier zu zeigen.
Timur war im Begriffe, China zu erobern, als er am 17. Februar
1405 im Alter von 69 Jahren vom Tode hingerafft wurde, ein un—
geheures Reich und einen unsterblichen Namen hinterlassend. Mit
Moschus und Rosenwasser balsamiert und in Leinen gewickelt, wurde
die Leiche des Welteroberers in einen Sarg von Ebenholz gelegt und
unter einer Nephritplatte in dem Gewölbe der Grabmojchee beigejegt,
‚die er selbst hatte bauen lassen und deren herrliche griine Kuppel wir
etzt von der Eifenbahnftation Samarfand aus jehen. Unter den
Koranfprüchen und den füniglichen Titeln und Heldentaten liest man
in Alabafterrelief: „Wenn ich noch lebte, wirden die Menjchen
zittern.“
Nach all der Wüftenhite ift es eine wahre Erquickung, sich des
frischen, üppigen Grüns um Samarkand herum erfreuen zu können.
Schon zu Anfang des 13. Jahrhunderts schrieb der persische Dichter
Saadi an seine Geliebte: „Wenn das Mädchen in Schiras mein Herz in
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