Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 1. Nach Osten!
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Nach Diten! 7
Wüste mit ihrer erstickenden Hite einen letzten Rest der Frifche ihrer
urjprünglichen Heimat.
Mit unbejchreiblicher Sehnfucht fieht man die Sonne den Hori-
zont hinabfinfen, und mit einem Seufzer der Erleichterung fängt der
Blick ihr letztes Gold auf, das noch einen Mugenblid auf einem Dü—
nenkamme blinkt. Die Dämmerung it kurz; bald jchliegen die nächt-
lichen Schatten die Wüste in ihre Arme, und es wird jehr dunfel.
Die Temperatur fällt nur um einige Grade, aber man glaubt doc)
eine angenehme Kühle zu empfinden. Ich erwache wie aus einer Be-
täubung; ich jchließe meinen Wagen und gehe durch den Zug nad)
dem Speijewagen, um ein jpätes Mittagsessen zu verzehren. Nach—
dem ich wieder in meinen Salon zurücgefehrt bin, ziehe ich mich
jplitterfafennadt aus, lege mich auf einen Diwan und lese Dumas’
„Drei Musketiere‘, nicht um mich auf fommende Abenteuer umd
auf Räuberleben vorzubereiten, sondern weil dieses Buch mir gerade
in die Hand fiel.
Endlih jind wir in Samarfand und damit auf dem Boden
weltgejchichtliher Erinnerungen. "Während wir kurze Zeit den Anblid
jeiner herrlichen Moscheen aus der Zeit Timurs genießen fünnen,
zwijchen denen ich vor vierzehn Jahren ein paar Wochen mit dem
BZeichenjtifte in der Hand zubrachte, möchte ich nur einige Worte jagen,
die den Lejer überzeugen werden, daß Samarfand wirklich die Königin
der Städte Zentralafiens ift.
Der örtlichen Uberlieferung zufolge wurde die Stadt von dem
Helden Afrafiab gegründet, im Lichte der Gejchichte taucht fie aber
zuerft unter dem Namen Marafanda (Strabo XI:II) als die Haupt-
itadt von Sogdiana auf, als Alexander der Große diejes Land er-
oberte. Nachdem Alerander einen Zeil des Heeres zur Bewachung
des Landes in Baltra zurüdgelajjen hatte, brach er (nach Arrianus,
IV:1b) über den Oxus nad) Sogdiana auf. Seine Streitmacht
teilte er in fünf Haufen ein: „an die Spite des fünften ftellte er sich
jelbft und rücdte Damit Durch das Land nach Marakanda“. Mleranders
Ruhm Tebt in der zentralafiatiichen Tradition noch heute unauslöschlich
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