Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Zweitausend Kilometer auf einer Fähre
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Drittes Kapitel.
Zweitaulend Kilometer auf einer fäbre.
Auf den Hochebenen des nordwejtlichen Tibet und des öftlichen
Pamir sammelt fi) von Gletjchern und fchmelzenden Schneefeldern,
von Quellen und Regengüssen all das Waffer an, das nachher ver-
einigt in einem prachtvollen Durchbruchstale den großen Fluß bildet,
der in verjchiedenen Teilen seines Oberlaufes Serafihan, Raßkem und
Jarkent-darja Heißt. Durch feine Nebenflüfje verjtärft, wird er groß
genug, die ganze vjtturfeftanische Wiüfte, eine Strede von 1500 Kilo-
metern, zu durchziehen und sich in den See Kara-koschun zu ergießen.
Hört nun meinen Reifeplan! Warum, jo dachte ich, foll ich den
Weg durch die Wüste einschlagen oder den längs der Wüste, die ich
Ihon jo gut fenne? Warum foll nicht diefer Fluß, der feine Wasser—
fraft Jahrtausende lang nutzlos verjchwendet hat, jebt endlich einmal
Nuten bringen und in meinen Dienft treten? Seine lehmigen Wasser—
mafjen strömen doch gerade nach Dften; warum follten fie mich nicht
auf ihrem Rüden tragen können, da auch ich nach derjelben Seite
will? Wohl hatte die vorfichtige Klugheit, die nicht meine Eigen-
Ihaft ift, mir gejagt: „Du bift verrüdt; begreifft du nicht, daß Die
Wajjerfälle dein Fahrzeug umfippen werden, daß du unaufhörlich
auf Sandbänfen feitjigen mußt und daß du, wenn dir irgendein
Hindernis den Weg verjperrt, in diefem unbekannten Lande, wo e3
weder Menjchen noch Pferde gibt, rettungslos verloren bift?“ Und
ich hatte geantwortet: „‚Alles das ift wahr, alles kann vorkommen,
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