- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
47

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Durch unbekanntes Land

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Durch unbefanntes Land. 47
gejpannt lauschten. Unterdefjen führte uns die Strömung immer tiefer
in dieses unbefannte Land hinein.
Am 11. Oftober lag frühmorgens ein feuchter Nebel über dem
ipiegelblanfen Waffer des Jarfent-darja. Ein schwaches Dunfel nur
ließ den Waldrand des gegemüberliegenden Ufers ahnen. Was küm—
merte uns der Nebel, wir konnten uns ja nicht verirren, der Fluß
brachte uns auf jeinem ficheren Rüden vorwärts. Wenn mir mit allzu
jtarfer Gejchwindigfeit gegen eine Uferterraffe trieben, jo ftanden
Palta und jeine Kameraden mit ihren Stangen bereit. Kasim, der
beitändig die Feine Fähre führte, zeichnet fich als jcharfe und doch
matte Silhouette in dem noch wie Spinnengewebe zwijchen den Ufern
hängenden Nebel ab. Nun aber geht die Sonne auf und ftreut ihr
Morgengold über den Fluß, der Nebel verjchwindet, und ein neıter
Tag erwartet ums, hell und Kar, aber falt nach der erjten Froftnacht
des Herbites.
Ein paar Tage jpäter war der Wald überall gelb, und einmal
jah der Fluß recht eigentümlich aus, als nach frischem Winde Jein
Spiegel ganz mit welfen Blättermüberfät war. Die Wafferftraße
glich jet einer breiten Parfallee im Herbfte.
Im Belteingange jaß ich gewöhnlich im Schatten, und je kälter
e3 wurde, desto mehr begann ich mich nach der Sonne zu jehnen. Um
mich ordentlich in ihren wärmenden Strahlen baden zu fünnen, pflegte
ich mehrere Stunden in der Jolle, die mit Filzmatten und Kiffen
ausgejtattet wurde, zuzubringen. Hier hatte ich e8 herrlich, die Pfeife
im Mumde und mein ganzes Zeichengerät auf dem Schoße. Ich hielt
mich eine gute Stunde vor der Fähre, um von abjoluter Stille um—
geben zu jein. Und mein „Lehnstuhl“ schwamm jo jchön eine Fluß—
windung nad der andern hinab, und nur ab und zu brauchte ich zum
Auder zu greifen, um nicht mit einem Ufer in Kollifion zu geraten.
Am 17. Dftober bemerkten wir endlich die Nähe von Menfchen,
indem wir eine ziemliche Strede vor uns Rauchwolken und Flammen-
zungen zwilchen Bäumen am Ufer jahen. Nun würde ich wohl firhere
Kunde von dem Lande zu beiden Seiten des Fluffes erhalten, dachte

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Thu Jan 11 14:43:53 2024 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/abetibet/0061.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free