Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Nach dem Herzen des Sandmeeres
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Q4. Neuntes Kapitel.
unter mein Kopffiffen gejtopft wurden, damit fie über Nacht nicht
vollgejchneit wurden. Darauf widelte ich meine nadte irdische Hülle
in einen zwei Meter langen, dien, weichen Schlafrod von Wolle,
froch unter die Dede, band einen weichen Fuchsfellbaschlik um und
wurde von Islam überall fest zugededt. Zuerjt wird der Körper ganz
fteif vor Kälte, denn im „Bette“ find es— 20°, und man muß fich
eine jchöne Weile gedulden, ehe die Glieder wieder jo gejchmeidig ge=
worden jind, daß man anfangen Fanı, alle die kleinen Riten zu ver:
ftopfen, durch die die Nachtfälte möglicherweife zu Besuch kommen
fünnte. Allmählich aber wird es Drinnen recht warm, und der Schnee,
der lautlos auf mich fällt, tut das Übrige. Ich jchlafe Die ganze
Nacht wie ein Murmeltier, und die Mujelmänner könnten, wenn fie
es wollten, dem Ungläubigen, der fie im diese jcheußliche Wüste
gelodt hat, mit größter Leichtigkeit einen Stoß ins Genick geben.
Aber das taten fie nicht. Gelegentlich-fam es wohl vor, daß ich auf:
wachte, wenn mehltrodene, aber gar zu falte Schneefloden vom Kiffen
auf meine Schultern herumterglitten; in den meisten Fällen jchlief ich
jedoch zu fejt, um mich von derartigen Kleinigkeiten jtören zu lassen.
Das Allerschlimmste war das Aufftehen am Morgen, wenn e3
noch bitterfalt war. Erst muß das Feuer munter brennen, dann ge-
Ihieht das Anfleiden vor den Flammen in fitender Stellung. Ich
habe +30° auf dem Magen und —30° auf dem Rüden; unauf-
hörlich muß ich mir die Hände eine Weile am Feuer wärmen, um
mit ihnen die Knöpfe jchließen zu können. Inzwischen fallen die
Schneefloden gemütlich auf meinen Hal und meinen Rücken. Islam
setzt mir eine Blechjchüfjel mit warmem Waffer zum Waschen hin —
das ist himmlisch. Wenn ich dann erft den Wolfspelz auf den Schul-
tern habe und meinen siedendheißen Tee trinfe, dann ist alles wieder
Ihön und gut, und die nächtlichen Kleinen Mißgeschicke find vergefien.
Weniger angenehm wurde der Marschtag. Wir muften uns
tüchtig anstrengen und hatten als größte Wärme 15° Kälte. Wir
gerieten immer mehr in ftets höher werdenden Sand hinein, wo feine
Spur von Brennmaterial zu finden war, Glücklicherweise hatten wir
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