- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
104

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Dem Untergange nahe!

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104 Zehntes Kapitel.
Befehl erhalten hatte, fie für zehn Tage zu füllen? Die unheimliche
Wirklichkeit drang jest auf mid) ein; es war ein Gefühl, als begleitete
uns der Tod. Jolltschi verficherte, daß wir schon beinahe den halben
Meg hinter ung hätten, und mir fam gar nicht der Gedanfe, nad) den
Heinen Seen zurüczufehren. Welche Leiden und Sorgen hätten wir uns
eripart, wenn wir denjelben Weg zurückgegangen wären! Die Hoffnung,
im Herzen der Wüfte alte Ruinen zu entdeden, hatte ich jetzt aufge—
geben; jetzt handelte e8 fi) nur darum, die Wüste jelbjt zu befiegen.
Mit dem Wasser jollte jo sparsam umgegangen werden wie mit Gold.
Die Kamele durften ihren Durft jetzt nicht mehr ftillen. Ste würden
es jchon ertragen, dachte ih. Aber gerade an diefem Tage machten
fich bei ihnen Anzeichen von Ermattung bemerkbar. Ich ging zu Fuß
voraus, um mein Kamel zu jchonen. Ein anderes Tier legte sich
nieder, jeine Last wurde auf die anderen verteilt, es erhielt einen
Schluck Wasser und Stroh aus feinen eigenen Bacjattel und wurde
und dann von Mohammed Schah langjam nachgeführt. Als noch ein
Kamel jtreifte, machten wir. Halt; es war unser dreizehntes Lager.
Set genügte Schon der Anblick eines Raben zur Hebung der Stimmung;
er freifte ein paarmal über der Karawane, hüpfte auf einem Diünen-
famme umher umd verjchwand. War es die Taube mit dem Olblatte,
die das Land verkündete?
Während die anderen am Morgen de3 26. April mit dem Ab—
brechen des Lagers und dem Beladen der Kamele bejchäftigt waren,
eilte ich zu Fuß voraus. Ich zählte meine Schritte, um die zurüd-
gelegte Entfernung auf der Karte angeben zu können. Hierdurch wurde
ic) von meinen trüben Gedanken abgelenkt, jo daß die Hoffnung fic)
wieder regte, die mörderijche Wüste befiegen zu fünnen und dort, wo
noch fein menjchlicher Fuß die Erde betreten hatte und andere zufammen-
gebrochen wären, doch vorwärts zu kommen. Jet mitten in meinem
Lebensfrühling jterben und auf eine Zufunft, die fo jchön werden
fonnte, verzichten müssen, nein, das durfte nicht gejchehen! Vorwärts
durch diefen glühenden Sand, dessen Kämme in immer blaffer werdenden
Nüancen im fernen Osten verichwanmen. Einmal würde ung schon

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