- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
153

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 13. Lebensgefährliche Seefahrten

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Rebensgefährliche Seefahrten. 153
Sturm auf das Wasser niederjchlägt. In demjelben Augenblick er—
reichen uns die erjten Windjtöße, andere folgen ihnen; dunkel rollen
die Wogen gerade gegen die Steuerbordjeite, immer breiter werden
ihre Schaumfämme. Immer fräftiger ruderten die Lopmänner, wir
fuhren jet gewiß mit einer Gejchwindigfeit von 10 Kilometer in der
Stunde. „Wir fommen nicht hin“, riefen fie, „ja Allah!“
Hajtig entkfeidete ich mich bis zur Hüfte und brachte die In—
jtrumente und Papiere, die nicht verloren gehen durften, in Sicherheit.
„Jetzt ift er da!’ fchrien unfere Ruderer, legten sich auf die Knie,
beugten ji) vornüber und arbeiteten mit der Kraft der Verzweiflung.
Die Ruderschläge folgten jo dicht aufeinander wie die Schaufelblätter
eines Raddampfers, das Wafjer zijchte vor den Kähnen, die es wie
verfolgte Schwertfiiche durchschnitten.
Die erjten Windftöße waren nur der Vortrab gewejen. Nun
fam der Sturm jelbjt mit staunenerregender Gewalt. Er gab uns
förmlich einen Schlag, der die Kähne umgefippt hätte, wenn die Lop—
leute fich nicht jchmell nach der Windseite Hinübergeworfen hätten,
Eben noch war da3 Nordufer-in der Ferne wie eine feine gelbe Linie
vor uns fichtbar gewejen, jebt verjchwand alles, und wir waren in
feinen, vom Winde getriebenen Staubnebel gehüllt. Ein ernjtes Ge—
fühl bemächtigte fich unser, als wir nicht? anderes jahen als rajende,
fochende Wellen, zwijchen denen Die Kähne wie Strohhalme verjchwan-
den. Don den Ufern war jebt feine Spur mehr zu jehen.
„Halte dich am Kahne fest, wenn er jich füllt!“ rief ich Schagdur
zu, der nicht schwimmen konnte. Jetzt, jebt galt es! Dumpf und
donnernd rollten die Wellen, ihre Schaumfänme wurden bejtändig von
dem tollen Winde zerftäubt. Die Nuderer hielten fich ausgezeichnet;
fie überwanden die Hinderniffe dadurch, daß fie mit den Kähnen jchräge
die Lücken in den Mogenfämmen durchichnitten; noch hatten wir nicht
sehr viel Wafjer eingenommen, und ich schöpfte aus Leibeskräften
aus, aber patjchnaß waren wir vom Sprigwafjer, das sich mit den
Schweißtropfen auf den Stirnen der Männer vermischte.
Dieser Kampf ums Leben dauerte eine Weile, die mir wie eine

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