- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
212

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Erlebnisse und Abenteuer in Nordtibet

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212 Siebzehntes Kapitel.
hätte jonft die Solle wie mit Meffern zerichnitten. Die vor uns im
Dunkeln leuchtende weiße Linte war die jchäumende Uferbrandung.
Ehe wir uns dejjen verfahen, tobte fie schon um uns herum. Eine
Woge jchleuderte das Boot auf das Ufer, das hier glüdlicherweije aus
Sand bejtand, aber der Sog z0g es jofort wieder ins Wasser, worauf
es noc einmal mit jolcher Wucht Hinaufgeworfen wurde, daß Die
Holzrahmen krachten. Im lebten Augenblid jprang Tokta Ahun ins
Wasser, und es gelang uns, das Boot aufs Land zu ziehen, aber erit,
nachdem ein paar anftürmende Wellen Hineingejchlagen und einen Teil
unjerer Habe durchnäßt hatten.
sn dem Nachtlager, das jest im Windschutze am Fuße eines
Hügel3 eingerichtet wurde, verlebten wir einen recht gemütlichen Abend.
Holzige Köuruf- Pflanzen Lieferten vorzügliches VBrennmaterial und
wurden mit Hilfe Eleiner, hier umd dort angezündeter Filialfeuer in
der Dunkelheit eingefammelt. Nach einem wohlichmedenden Abendefjen
mit Tee, das Tofta Ahun zubereitet hatte, qualmten wir aus unferen
Pfeifen und jchmiedeten großartige Pläne für die beabfichtigte Winter-
reife nach der Wüste Gobi, dem alten Zop-nor und den Sümpfen des
Kara-koschun, die Tokta Ahun ebenjo genau kannte wie feine Tajche.
Schon um 9 Uhr waren eg — 14°; als unser Feuerungsmaterial zu
Ende war, hüllten wir ums fest in unsere Pelze und frochen unter die
Boothälften. Ich muß freilich geftehen, daß in diejer Nacht aus dem
Schlafe nicht viel wurde. Allerdings Hatte ich vier Paar wollene
Strümpfe und ein Paar schöne Pelzitiefel, meinen Pelz und den
Baschlik an, und dazu noch Filzdecken, aber wenn man feit angezogen
ist und die Kälte unter — 22° herabsinkt, ift es einfach unmöglich,
ih warm zu Halten.
Wir waren auch halb erfroren, als wir vor Tagesanbrucd aus
unjeren dünnen Schalen frochen und die Teekanne wieder auf das
Feuer jegten. Ich mußte mich entffeiden, um das Blut durch Reiben
wieder in Umlauf zu bringen. Die Nachtkälte bleibt jedoch den ganzen
Tag in den Knochen fiten, und richtig warm wird man erft, wenn man
sich wieder in jeinen gewöhnlichen, relativ bequemen Verhältniffen befindet-

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