- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
243

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 19. In kritischen Lagen

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In Eritiichen Lagen. 243
maßregeln getroffen, der Fixpunkt des Nivellements fest gemacht, die
Jurte verankert, die Feuer ausgelöscht und, nachdem die Kamele mit
dem Kopfe nach der Leeseite gelegt worden waren, bereitete sich jeder
auf das Kommende vor. Die tiefste Dunkelheit herrschte, keine Sterne
waren zu sehen, keine Unterhaltung zu hören, nur der Sturm klagte
und heulte. Ich schrieb im Liegen bei einem flackernden Talglichte,
als Schagdur, wie gewöhnlich, um 9 Uhr hereinkroch, um das Koch—
thermometer zu stellen und mir bei den ständig wiederkehrenden meteoro—
logischen Beobachtungen zu helfen. Dann sagte er „Gute Nacht“ und
verschwand, um nach seinem Schlafplatze bei der Küchenkiste zurück—
zukehren, die kaum 15 Schritt entfernt in Lee stand. Eine halbe
Stunde später hörte ich schwaches Rufen aus einer ganz anderen Rich—
tung. Ich schrie aus Leibeskräften wieder, und bald guckte Schagdur
wieder in die Zelttür. Er hatte sich bei dem Sturme, der viel ärger
als der vorherige war, verirrt und gar nicht wieder nach dem Lager
hinfinden können. Jetzt hielt ich auf der Leeseite eine kleine Ritze in
dem Filzbehange offen, und dadurch, daß Schagdur rückwärts kroch
und den Lichtschein unausgesetzt im Auge behielt, gelang es ihm dies—
mal, sich nach feinem Lagerplatze zurückzufinden. Wer einen solchen
Sturm nicht jelbjt erlebt hat, kann fich feinen Begriff davon machen;
man wird ganz verwirrt, der Ortsfinn wird abgejtumpft, man glaubt,
geradeaus zu gehen, und geht im Kreife, nur ein Kompaß fann helfen,
wenn nicht die Dumfelheit jeine Benugung unmöglich macht. Wäre
Chodai Värdi von einem Sandjturme überfallen worden, er wäre ver-
(oren gewefen. Und da er allein war, hätte er zwar Die Kamele von
ihren Lasten befreien, jie aber nicht wieder beladen fünnen, weil Die
an ihren Leitern befeftigten Laften von mindejtens; zwei Personen
gehoben werden müssen. Mir schauderte bei dem Gedanken an das,
was geschehen wäre, wenn der Sturm ein paar Minuten früher ein—
getreten wäre.
Am Abend des 15. März mußten die Kamele das Strohpolster
ihrer Badjättel freifen; diese waren jest nicht mehr jo nötig, weil der
Gisvorrat bedeutend zujammengejchmolzen war. Trinkwasser hatten
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