- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
259

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 20. Der letzte grosse Aufbruch

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Der legte große Aufbruch. 259
Pilgerfarneval! Ich fühlte mich veich und glücklich, daß es mir ge-
lungen war, alles diejes zustande zu bringen, und ich wußte, dat das
ganze unbekannte Tibet offen vor mir lag. Wenn ich es nur ver-
stand, dieses Werkzeug richtig zu benußen, fonnte ich dem menfchlichen
Wifjen riefige Streden des geheimnisvollen Landes erobern. Der
Landstraßenstaub ummirbelte in dichten Wolfen die buckligen Riefen,
die meine Pläne über die höchsten Gebirge der Erde tragen jollten.
Es war mir, als lege fich ein Trauerflor um den ganzen üppigen,
(ebensfrohen Zug, als jchwebe ein Heer von Todesengeln über der
Karawane. Die Halsglodfen der Kamele Läuteten den Aufbruch nach
vielen ftillen Gräbern in unbefannten Gebirgseinöden ein. ch ahnte,
daß dieje Reife für die meiften Tiere ein Todesweg werden würde, ein
eg, der Leiden und Tränen fojtete, und daß die Route nicht ohne
Grund mit Not auf der Karte verzeichnet wurde, — sie foftete Blut!
Tschernoff wurde zum Oberbefehlshaber der Karawane ernannt,
während Turdu Bai der Aufjeher der Kamele war. Sie hatten Be-
fehl, über Abdall und Tattlifebulat- hinaufzuziehen und nad drei oder
vier Wochen am Ufer des Kum-köll Halt zu machen, wo wir fie gefund
und munter wiederfinden werden. Sie nahmen fieben Hunde und den
Hirsch mit und jollten in Abdall fünzig Schafe faufen,
ALS fie zwijchen den Gärten verschwunden waren, lag unjer Serai
jtill und öde da, die Höfe ftanden leer, und wir fühlten uns recht
einjam und verlafjen. ‚Sirfin war mein Kammerdiener, Li oje mein
Koch, und Mollah Schah jorgte für unjere Pferde. Nur diese drei
Leute hatte ich noch bei mir ımd dazu Jolldasch, der mich nie verlief.
Am 13. Mat war die Ejelfarawane fertig und brach unter dem
Befehle des alten Dowlet auf, der einen fürzeren Weg einzujchlagen und
die Hauptfarawane bald einzuholen gedachte. Unsere Truppenmact
war jetzt zerjplitterter al je zuvor. Ich selbst weilte in Ticharchlif,
die Karawane war auf dem Wege nach Abdall, die Ejel zogen nad)
dem Astin-tag, Schagdur und Ticherdon waren noch nicht aus
Karasihahr zurücgefehrt, und Islam war in der ärgjten Sommerhige
auf dem Wege nach Kajchgar. Ich fam mir wie ein Feldherr vor,
17*

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Thu Jan 11 14:43:53 2024 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/abetibet/0297.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free