- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
260

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 20. Der letzte grosse Aufbruch

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260 Zwanzigstes Kapitel.
der alle Fäden in feiner Hand halten muß. Es galt num, }o mit
ihnen zu mandvrieren, daß alles ineinander paßte und rechtzeitig klappte.
Ein Bote unterrichtete mich am 14. Mai von dem Herannahen der Bur-
jaten. Ich schickte ihnen einen Kurier mit der Ordre entgegen, daß Ticher-
don der Abteilung Tichernoff3 auf dem fürzeften Wege nachreiten jolle.
Schagdur hatte feinen Auftrag natürlich wieder muftergültig aus:
geführt. Er brachte die ganze mongolische Ausrüftung mit und dazu
den 2Tjährigen Schereb Lama, der aus Urga in der Mongolei ge-
bürtig war, jet aber einem Tempel vor den Toren Karasjchahrs an-
gehörte. Er war in fein rotes Prieftergewand gekleidet, das die größte
Ähnlichkeit mit einem alten Schlafrode hatte und um die Hüfte durch
einen gelben Gürtel zufammengehalten wurde; auf dem Kopfe trug er
ein Kleines chinefifches Käppchen. Ich bewillfonmmete ihn jehr freund—
(ich, damit er fid) vom ersten Augenblid an heimijch fühlen jolle, und
begann sofort meine ein wenig verblaßten Kenntnisse des Mongolischen
wieder aufzufrischen. Es dauerte auch nicht viele Wochen, so konnte
ich mich ziemlich fließend mit dem Lama, wie wir ihn kurzweg nann—
ten, unterhalten. Der Lama wurde die interessanteste Persönlichkeit
unserer ganzen Schar; der Leser wird bald seine nähere Bekanntschaft
machen. Zu mir faßte er in kurzer Zeit das größte Vertrauen und
er wandte sich stets anmich, wenn er etwas auf dem Herzen hatte,
Er war bereit, jein Leben Für jeinen Herrn zu opfern, und es war
auch wirklich ein Wunder, daß er es meinetwegen nicht eingebüßt hat.
Schereb Lama war bei der Begegnung in Kara-schahr sogleich
sehr bereitwillig gewejen, die burjatischen Kosaken nach Lhasa zu be
gleiten, denn in ihrer Eigenschaft als Lamaisten hatten fie die Be—
vechtigung zum Besuche der heiligen Stadt. Er hatte aber auch Die
Bedingung geitellt, daß fein „Russe“ mitkommen dürfe, sonst könne
er die Sache nicht übernehmen, — das würde ihm das Leben kosten.
Schagdur hatte verfichert, daß fein Russe dabei fein werde. Unter-
wegs hatte der Lama jo viel von den Herrlichkeiten in Lhaja erzählt,
daß Schagdur vor Sehnjucht brannte, dorthin zu gelangen. Abge—
jehen von diefem Besuche, war der Lama bereit, uns überalldin zu

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