Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 27. Kamba Bombos Befehl
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Kamba Bombos Befehl. 5453
voller Unruhe, al3 wäre e3 gejtern gewejen. Um das Häuptlingszelt
herum wimmelte es von Leuten und Pferden. Wovon jprach man,
was bereitete jich vor, hatte meine barjche Antwort Kamba Bombo
beleidigt?
Jetzt wurden in dem Zeltdorfe die Neihen dichter, fie brachten
ihre Waffen in Ordnung und ftiegen zu Pferd. Ein langer Wald
von Reitern jprengte in einer langen, schwarzen Linie gerade auf uns
los. Es regnete nicht, und wir fonnten dieses wirklich prachtvolle
Schaufpiel ungestört genießen. Sie näherten fich in schnellem Tempo,
die Pferde wurden in ftarfem Galopp gehalten. Ein wirres Braujen
ließ fich hören, ehe wir das fchnelle Stampfen der Pferdehufe unter:
Ihieden. Wir ftanden vor dem Zelte, aber unjere Waffen lagen ge—
laden bereit.
Die Tibeter stürmten in einer Linie heran. In der Mitte saß
der Häuptling auf einem großen, schönen, grauen Maulesel, die ande—
ren ritten Pferde. Ihn begleitete sein Stab, Militär-, Zivil- und
geistliche Beamte, alle in prachtvolle Festgewänder gekleidet. Die
Flügel bildeten bis an die Zähne bewaffnete Soldaten mit Gewehren,
Säbeln und Lanzen, als ob es fich um einen Feldzug gegen einen
feindlichen Stamm handelte. Es waren im ganzen 67 Mann, umd
wir waren nur drei arme Pilger.
Zuerst jprengte der Dolmetjcher zu uns heran und meldete ung
Kamba Bombos Ankunft. Als dieser dicht beim Zelte Halt machte,
Iprangen einige von dem Gefolge aus dem Sattel und breiteten auf
der Erde einen Teppich und einige Kijjen aus, auf denen er und
Nanso Lama, ein vornehmer Priester aus Nafftjchu, fich niederließen.
Ich trat an den Gouverneur heran und forderte ihn ganz ruhig,
fajt befehlend auf, im Zelte Blat zu nehmen. Nach einigem Zieren
nahm er den Ehrenplat ein, — einen najjen Maissack zwischen anderen
übelduftenden Dingen. Er mochte etwa 40 Jahre alt jein, war flein
und bleich, abgezehrt und müde, aber er lächelte viel und jah ver-
Ihmigt aus; er jchien erfreut, uns in jeiner Hand zu haben, und wußte
wohl, daß feine Wachjamfeit ihm als Verdienst angerechnet werden würde,
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